Es war eine Vorrunde mit vielen Höhen und Tiefen für die zweite Handball-Mannschaft des VfL Gladbeck – und noch ist sie nicht vorbei. Am Samstag erwarten die Rot-Weißen um 16:30 Uhr den Tabellenführer HC Westfalia Herne zum letzten Spiel des Jahres in der Riesener-Halle. Im Vorfeld dieser Partie blickt Reserve-Coach Kai Brockmann auf das vergangene halbe Jahr in der neuen Landesliga-Saison zurück.
Die Rothemden haben sich zu Beginn der Spielzeit intelligent verstärkt und mit Spielern wie Roman Tolstych, Benedikt Kerbstedt oder Simon Sisnaiske die Bandbreite ihres Kaders verstärkt. Nicht zuletzt angesichts der verbesserten Personalsituation freute sich Brockmann im Herbst noch darüber, Ausfälle besser kompensieren zu können als im vergangenen Jahr. Doch es kam, wie es kommen musste: Trotz aller neugewonnen Breite im Kader prasselte das Verletzungspech nur so auf die VfL-Reserve ein. Vor allem der langfristige Ausfall von Thomas Worecki, gestandene Größe im Team, traf und trifft die Mannschaft hart.
Doch allein damit möchte Kai Brockmann die durchwachsenen Leistungen im ersten Saisonabschnitt nicht begründen. „Es ging zu viel auf und ab, vor allem, weil wir uns nicht so präsentiert haben, wie ich mir das vorgestellt habe. Auch im Mannschaftsgefüge passt es noch nicht“, so der Coach kritisch. Sein Team müsse sich weiterentwickeln, wozu insbesondere auch der Aspekt der Trainingsbeteiligung gehöre. Ein Punkt, über den sich der Trainer der Rot-Weißen des Öfteren beklagt.
Hört man die durchaus angebrachte Kritik an den Leistungen der Mannschaft liegt der Schluss nicht fern, dass Kai Brockmann auch mit der Platzierung in der Tabelle nicht vollends zufrieden ist. „Wir sind mit anderen Zielsetzungen in die Saison gegangen und hatten durchaus die Möglichkeit, zum jetzigen Zeitpunkt mehr Punkte auf dem Konto zu haben“, meint er. Klar ist, dass der VfL II, der momentan auf Tabellenrang elf rangiert, den Abstieg um jeden Preis vermeiden will. Es gehe darum, möglichst schnell die nötigen Punkte zu sammeln, um nicht tiefer in den Tabellenkeller zu rutschen, sagt Brockmann. Angesichts der Qualität, die unbestritten in der Mannschaft steckt, ist dieses Ziel kein sehr unrealistisches.
Nach dem Blick in die Vergangenheit bleibt natürlich noch zu fragen, wie die Zukunft aussehen soll. „Wichtig ist, dass wir nach dem letzten Hinrundenspiel im Januar positiv in die Rückrunde starten. In der Hinrunde war auch nicht alles schlecht, aber viele Dinge sind eben auch verbesserungswürdig. Wir hoffen, dass im neuen Jahr wieder ein paar Verletzte zurückkommen und wir auch dadurch neue Motivation schöpfen können“, fasst Kai Brockmann zusammen.
Motivation wird sein Team definitiv schon am Samstag brauchen, wenn es gegen Spitzenreiter Herne geht. Vor allem angesichts der Weihnachtsfeier im Anschluss wolle man sich versöhnlich aus dem Jahr verabschieden, auch wenn es schwer werde, gegen ein solches Spitzenteam zu punkten, so der Kommentar des Coaches.
Festzuhalten bleibt, dass Punkteausbeute und Leistung der VfL-Reserve in der laufenden Saison durchaus ausbaufähig sind. Genau da gilt es für das Jahr 2014 anzusetzen, damit ein solches Fazit nur Zwischenbilanz bleibt.
Quelle | WAZ, Sebastian Himmelseher