Gladbeck. Einen Titel-Sechskampf erwartet Sven Deffte, der Trainer des Handball-Oberligisten VfL Gladbeck. Am Samstag, 9. Januar, wird wieder um Punkte gespielt.
Drei Punkte trennen in der Handball-Oberliga nach der Hinrunde Spitzenreiter VfL Gladbeck vom Tabellensechsten TSG A-H Bielefeld. „Diese sechs Mannschaften“, sagt Sven Deffte, der Trainer der Gladbecker, knapp eine Woche vor Fortsetzung der Meisterschaftsrunde, „werden den ersten Platz ausspielen.“ Für den Übungsleiter der Rot-Weißen sind der TuS Spenge und die SG Ahlen die Topfavoriten auf den Aufstieg.
Verletzungspech
Stapelt der Trainer der Rot-Weißen bei dieser Einschätzung der Kräfteverhältnisse nicht tief? Sven Deffte schüttelt energisch den Kopf. „Die“, sagt er und meint den Tabellenzweiten und -dritten aus Spenge bzw. Ahlen, „haben bestimmt einen viermal so großen Etat wie wir.“ Und außerdem sei es alles andere als selbstverständlich, dass seine Mannschaft die Spitzenposition innehat. „Man darf“, betont Sven Deffte, „nicht vergessen, dass wir von Verletzungspech gebeutelt sind. Weil sich Dustian Dalian und Marius Leibner jeweils einen Kreuzbandriss zugezogen haben und Marcel Giesbert wegen seiner Blinddarm-OP auch vier- oder fünfmal ausgefallen ist, haben uns Alternativen für den Rückraum und in der Breite gefehlt.“ Und zwar vor allem, je länger die Saison angedauert habe. „Irgendwann ist es schon eine Sache der Kraft“, sagt der Trainer des VfL Gladbeck.
Erwartet Sven Deffte, dass sich in der zweiten Hälfte der Spielzeit eine Mannschaft vom Rest des Feldes absetzen wird. „Nein“, antwortet er, „ich gehe davon aus, dass die Liga eng bleiben wird.“ Schon vor dem Saisonauftakt war der Coach der Rot-Weißen nicht müde geworden, auf die Ausgeglichenheit der Oberliga Westfalen hinzuweisen. Er sieht sich in seiner Ansicht längst bestätigt – und das nicht nur, weil seine eigene Mannschaft Niederlagen gegen den Viertletzten aus Augustdorf und gegen den Fünftletzten aus Sundwig kassiert hat. „Wie schwer es ist“, so Sven Deffte, „Wochenende für Wochenende an seine Leistungsgrenze zu gehen, sieht man doch an Ahlen.“ Zur Erinnerung: Fünfmal ging die Ahlener SG bereits leer aus, eigentlich kaum zu glauben angesichts der vielen Klassehandballer, die im Aufgebot der Münsterländer stehen.
Welches Ziel setzt sich der VfL Gladbeck um seine Scharfschützen Max Krönung und Thorben Mollenhauer, welches Ziel setzt sich sein Trainer? „Wir wollen natürlich oben bleiben“, sagt Sven Deffte. Dabei baut der ehemalige Abwehrchef der Rot-Weißen auch auf die Heimstärke seiner Mannschaft, die in der Hinrunde in der Riesener-Halle nur gegen die HTV Sundwig/Westig leer ausgegangen ist. „Selbst in der Dritten Liga haben wir zu Hause ja gegen keinen Gegner wirklich schlecht ausgesehen“, erinnert er an viele gute Auftritte an der Schützenstraße in der jüngeren Vergangenheit. „Vor eigenem Publikum“, so Deffte weiter, „brauchen wir uns vor keinem Team zu verstecken.“
Weiter geht’s in Gevelsberg
Zunächst aber müssen die Gladbecker auswärts ran. Am Samstag, 9. Januar, stellen sie sich bei der HSG Gevelsberg-Silschede vor, die als Tabellenvorletzter unter Zugzwang steht und die am ersten Spieltag der Meisterschaftsrunde 2015/2016 dem VfL das Leben überaus schwer gemacht hat.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff