VfL Gladbeck feiert in Hamm einen Sieg der Moral

Der VfL Gladbeck gewinnt mit einer Rumpftruppe bei der SG Handball Hamm II und festigt den zweiten Tabellenplatz. Giesbert bester Torschütze.

SG Handball Hamm II – VfL Gladbeck 22:24 (12:11)

VfL Gladbeck: Büttner, T. Deffte – Pfänder (2), Sankalla (3), Steinbach, Kramer (3), Kunze, Enders (2), Blissenbach, Bach (1), Dalian (2), Giesbert (8), Tolstych (2), Janus (1).

Spielfilm: 0:1 (6.), 2:4 (10.), 5:5 (12.), 5:7 (14.), 7:7 (15.), 7:9 (17.), 8:11 (24.), 11:11 (29.), 12:11 (30.), 12:13 (33.), 15:13 (36.), 15:16 (42.), 17:18 (46.), 18:20 (48.), 19:21 (51.), 20:23 (56.), 22:24 (60.).

Was die Handballer des VfL Gladbeck in diesen Tagen leisten, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Auch gegen die SG Handball Hamm II hatte Trainer Sven Deffte nur einen Rumpfkader zur Verfügung, die Hammer konnten entgegen ihrer Aussagen vor dem Spiel fast aus den Vollen schöpfen. Lediglich ihr bester Mann, David Wienczek, stand nicht zur Verfügung. Den VfL beeindruckte das nicht, nach 60 umkämpften Minuten stand im sechsten Auswärtsspiel der Saison der sechste Sieg. Durch das 24:22 (11:12) verteidigt Gladbeck zudem den zweiten Tabellenplatz.

„Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft“, lobte VfL-Coach Sven Deffte nach der Partie in Hamm die Leistung seiner Schützlinge. Die hatten allen äußeren Bedingungen getrotzt und mit großer Moral und viel Einsatzwillen die Partie beim Favoritenschreck, der bereits Tabellenführer Menden und den Ligavierten Bielefeld, geschlagen hatte, für sich entschieden.

Gastgeber führen zur Halbzeit

Das Spiel war von Anfang an umkämpft, über weite Strecken der ersten Halbzeit führten aber die Gäste aus Gladbeck. Erst 30 Sekunden vor der Pausensirene gelang Hamm die erste Führung der Partie. Aber auch davon ließ sich der VfL nicht aus der Bahn werfen, drehte den Spieß gleich nach Wiederbeginn um und übernahm wieder die Führung. Nach 36 Minuten war die SG noch einmal mit 15:13 in Front, die Gäste kamen wieder zurück und gaben die Führung nicht mehr ab.

Zwischenzeitlich gelang es dem VfL sogar auf drei Tore davonziehen (51.), und auch zu Beginn der hitzigen Schlussphase sahen die Gäste schon wie der sichere Sieger aus. Sechs Minuten vor Schluss führte der VfL mit 22:20, dann nahmen die Hausherren zunächst Björn Sankalla, kurz darauf auch Mats Pfänder, der genau wie Alexander Kramer ein gutes Spiel machte, in Manndeckung.

Zwei Minuten später stellte Marcel Giesbert, mit acht Treffern der beste VfL-Torschütze, auf 23:20, Phil Schrage brachte Hamm wieder auf zwei Tore heran. Als dann Roman Tolstych den Ball durch einen Schrittfehler vertändelte, hatte Hamms Justin Black den Anschlusstreffer in der Hand. Im eins-gegen-eins behielt aber VfL-Torsteher Sebastian Büttner die Oberhand, parierte und avancierte so zum Matchwinner. Kreisläufer Christoph Enders machte mit dem 24:21 den Sack zu, der letzte Treffer für Hamm war nur noch Ergebniskosmetik.

„Mir war klar, dass es kein schönes Spiel wird, sondern eins, das von der Abwehr bestimmt wird“, sagte Sven Deffte. Seine Mannschaft machte das besser, bewies enormen Einsatzwillen und rieb sich bis zuletzt auf. Die zwei Punkte sind der Lohn für diese Moral.

Quelle | WAZ, Maximilian Lazar

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