Gladbeck. Die Mannschaft um Trainer Sven Deffte gewinntdas Spitzenspiel beim Dritten TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld mit 28:27.
Auf der Tribüne im Heeper Dom war erst mal die große Stille nach dem Schluss, aber es gab da ein paar ganz Aufrechte, die so richtig für Stimmung sorgten. Die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck kreiselten Schulter an Schulter um den Mittelkreis herum und feierten sich selbst als „Spitzenreiter, hey“. Mit 28:27 (15:12) hatten sie gerade das Spitzenspiel bei der TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld gewonnen. Und dabei Nervenstärke bewisen.
Auf die Demonstration dieser speziellen Qualität hätte VfL-Trainer Sven Deffte wohl gerne verzichtet. Denn er wies darauf hin, dass seine Mannschaft sich nach Beginn der zweiten Hälfte mit einer 18:13-Führung schon komfortabel nach vorne gespielt hatte. „Mit dem Sieg bin ich zufrieden. Wie er zustande gekommen ist, ist mir im Moment egal“, sagte Sven Deffte nach der Begegnung.
Am Ende war es ein knappes Duell, dabei schien alles auf der Schiene für den Spitzenreiter. Max Krönung hatte zum Ende der ersten Halbzeit für den ersten Schlussjubel seines Teams an diesem Abend gesorgt. Einen Freiwurf nach der Schlusssirene verwandelte er direkt – Wurfkunst als Mischung aus Heber und Dreher, durch die Mauer. Der Ball rauschte neben den Pfosten ins lange Eck. Pascal Welge, der Torhüter der Gastgeber, der in vielen Szenen dieser Begegnung stark reagierte gegen die Gladbecker Würfe, konnte in dieser Szene nur noch verblüfft hinterherschauen.
Mit Euphorie und geballten Fäusten gingen die Gladbecker in die Kabine, und in dieser Stimmung kamen sie auf wieder für den zweiten Durchgang auf den Platz, warfen sich den Vorsprung von fünf Toren heraus.
Aber die Bielefelder Gastgeber kämpften um den Anschluss. Mit einem Sieg hätten sie den VfL bis auf einen Zähler Abstand an sich heranziehen können, und nun folgte eine Phase, in der auch die Gladbecker einige Fehler und verlorene Bälle aneinanderreihten – beim 21:21 durch Lukas Schulz hatten die Bielefelder gleichgezogen.
Das blieb so eng bis zum 25:25, die Gladbecker ließen den Tabellendritter aber in der zweiten Halbzeit kein einziges Mal in Führung gehen. Sie legten immer wieder einen Treffer vor, und im Tor ließ Andor Schneider in dieser Phase nicht die Wende für Bielefeld zu. Max Krönung langte zweimal hintereinander in dieser vorentscheidenden Phase hin, für das 27:25 traf er vom Siebenmeterpunkt.
Das hätte es kurz vor Schluss gewesen sein sollen, aber die Gladbecker bekamen noch mal die Chance, Nervenstärke zu beweisen: Thorben Mollenhauer musste in den Schlussminuten nach seiner dritten Zeitstrafe vom Platz. Doch Bielefeld kam nicht mehr heran, stattdessen traf Krönung zum 28:25, und die beiden folgenden Treffer der Bielefelder reichten nicht mehr für Feierlaune bei den Gastgebern. Stattdessen kreiselten die Gladbecker.
TSG A.-H. Bielefeld – VfL Gladbeck 27:28
VfL Gladbeck: T. Deffte, Schneider – Sankalla (3), Kunze (1), Singh, Krönung (8/2), Mollenhauer (3), Bach, Giesbert (3), Janus (7/1), Tolstych (1), Kryzun
Quelle | WAZ, Stephan Falk
Bericht der Neue Westfälischen