Stimmen zum Spiel des VfL Gladbeck gegen die Ahlener SG. Die VfL-er üben nach der Niederlage im Aufstiegsfinale Selbstkritik.
Thorben Mollenhauer (Kapitän des VfL Gladbeck): Wir haben in der ersten Halbzeit dumm gespielt. Wie im Hinspiel wollten wir mit dem Kopf durch die Wand. Der Rückstand von fünf Toren zur Halbzeitpause war zu viel, wenn wir mit drei Toren in die Halbzeit gehen, wäre definitiv noch etwas möglich gewesen. Wir sind ja noch auf 26:28 rangekommen. Die Ahlener haben aber verdient gewonnen, sie haben in den 60 Minuten konstant gut gespielt, während wir mal gut waren, aber auch Phasen hatten, in denen wir schlecht waren. Es war trotzdem ein tolles Spiel, Werbung für den Handball in Gladbeck. In der Halle herrschte dank unserer Fans, aber auch dank der Ahlener Zuschauer, eine super Atmosphäre. Loben muss man auch die Schiedsrichter, sie haben gut gepfiffen.
Siegbert Busch (Vorsitzender des VfL Gladbeck): Die Ahlener SG hat unstrittig verdient gewonnen, unser Gast hat souverän gespielt, während wir es insbesondere am Anfang nicht klug gemacht haben. Im Angriff haben wir all die Fehler gemacht, die man gegen eine 6:0-Deckung nicht machen darf, wir sind immer auf den starken Innenblock der ASG gegangen. Und in der Abwehr ist es uns nicht gelungen, die wichtigen Spieler der Ahlener wie Thomas Lammers zu kontrollieren. Ich finde es natürlich schade, dass wir dieses Spiel verloren haben und hätte es den Jungs gegönnt, dass sie aufsteigen. Aber man muss auch sagen, dass es für uns in der Dritten Liga wieder sehr schwer geworden wäre. Für die Entwicklung unserer jungen Mannschaft und einzelner Spieler ist es daher vielleicht sogar besser, dass wir auch in der nächsten Saison in der Oberliga um Punkte kämpfen werden. Der VfL Gladbeck gratuliert der Ahlener SG zum Aufstieg. Ich hoffe, wir sehen uns in der Oberliga nicht mehr wieder.
Tim Deffte (Torwart und Sportlicher Leiter des VfL Gladbeck): Wir haben eine tolle Saison gespielt und das lassen wir uns auch durch die Niederlage gegen Ahlen nicht nehmen. Man muss immer bedenken, wo wir hergekommen sind. Der Kern unserer Mannschaft war aus der Dritten Liga abgestiegen und entsprechend frustriert. Dazu kamen in Marcel Giesbert und Sebastian Janus zwei Spieler, die mit Rheinhausen auch aus der Dritten Liga abgestiegen sind. Außerdem haben wir zwei Spieler aus der Landesliga, Andor Schneider und Roman Tolstych dazu bekommen und einen, Dustin Dalian, aus der Verbandsliga.
Sven Deffte (Trainer des VfL Gladbeck): Wenn wir doch auch in der ersten Halbzeit mit so viel Herzblut wie nach dem Seitenwechsel gespielt hätten. Ich bin mir sicher, wir hätten Ahlen in der zweiten Halbzeit platt gelaufen. In der zweiten Halbzeit haben wir alles rausgehauen, darauf bin ich stolz. Einige meiner Spieler sind mit dem Druck nicht klargekommen, wir waren in der ersten Halbzeit wie das Kaninchen vor der Schlange. Ich habe den Jungs gerade in der Kabine gesagt, dass wir eine überragende Saison gespielt haben. Das ist jetzt sicher kein Trost, aber in zwei oder drei Wochen werden sie es hoffentlich genauso sehen.
Quelle | WAZ, Redaktion Gladbeck