Thorben Mollenhauer führt die Gladbecker in Abwesenheit von Trainer Sven Deffte zum Auswärtssieg nie gefährdeten Sieg in Möllbergen.
TuS 09 Möllbergen – VfL Gladbeck 31:27 (17:10)
VfL Gladbeck: Büttner, Korona (bei einem Siebenmeter) – Kunze (3), Sankalla (10/2), Müller, Janus (3), Dalian (4), Bach (2), Blißenbach (4), Krause (4), Brockmann (1).
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:7 (12.), 2:8 (13.), 4:8 (15.), 6:10 (20.), 7:13 (23.), 8:14 (24.), 10:15 (27.), 10:17 (30.), 12:20 (34.), 12:22 (38.), 15:22 (42.), 17:23 (46.), 19:24 (49.), 21:27 (52.), 24:28 (55.), 26:30 (58.), 27:31 (60.).
Nach dem Heimspiel der Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck gegen die Sportfreunde Loxten hatte Thorben Mollenhauer keine Stimme mehr. In Möllbergen brauchte sich der Vertreter des erkrankten Trainers Sven Deffte verbal nicht zu verausgaben. Die Rot-Weißen boten in der Sparkassenarena nämlich eine starke Leistung und kamen daher zu einem hochverdienten 31:27 (17:10)-Erfolg.
„Die Mannschaft“, lobte Mollenhauer, „hat in den 60 Minuten sehr gut gearbeitet. Das war ein souveräner Start-Ziel-Sieg.“ Dass der TuS 09 Möllbergen im zweiten Abschnitt den zwischenzeitlich hohen Rückstand (12:22, 42. Minute) auf vier Tore verkürzen konnte, führte er vor allem auf die Schiedsrichter Heiko Benstein und Daniel Stahn zurück. „Sie bringen Hektik rein“, so Mollenhauer mit Blick auf die Zeitstrafen, die seine Mannschaft plötzlich kassierte. Der VfL-Trainer war über die Vielzahl der Hinausstellungen sehr verwundert: „Wir verteidigen in der zweiten Halbzeit ja nicht anders als in der ersten.“
Anders als gegen Loxten drohte das Spiel in Porta Westfalica aber nicht zu kippen, obwohl Möllbergens Trainer Andre Torge fast alles versuchte. Er wechselte die Torhüter Robin Rose/Dominic Donnecker, ließ seine Mannschaft zwischenzeitlich mit einem siebten Feldspieler angreifen und ab der 40. Minute in einer 4:2-Formation verteidigen. Der VfL zeigte sich von all diesen Maßnahmen aber unbeeindruckt. „Wir haben heute clever gespielt“, befand Björn Sankalla, der mit 10/2 Treffern zum erfolgreichsten Schützen der Gladbecker avancierte. „Am Ende haben wir das sicher heruntergespielt.“
Krönung und Giesbert nicht dabei
Die VfLer waren zur Begegnung mit Möllbergen nicht nur ohne Trainer Sven Deffte gereist, der das Spiel erneut am Liveticker und per SMS-Austausch mit seinem Bruder Tim (VfL-Handballchef) verfolgte. Auch Marcel Giesbert fehlte, wie übrigens auch Kapitän und Torjäger Max Krönung, der sich anders als von den Gladbeckern vorher gemeldet, nach seiner gegen Loxten erlittenen Adduktorenverletzung nicht fit zurückgemeldet hatte. Und selbst wenn Krönung fit gewesen wäre, hätte er nicht spielen dürfen. „Max“, so Tim Deffte, „ist noch krank geschrieben.“
Aber auch ohne die beiden Stammspieler und ihren Trainer wussten die Rot-Weißen zu überzeugen. In der Anfangsphase der Partie gingen sie in der Deckung konsequent und konzentriert zur Sache und dahinter wies Sebastian Büttner im Kasten erneut starke Form nach. Vorne trafen die Gladbecker zudem zunächst fast nach Belieben. Die Folge: Nach zwölf Minuten lag der VfL bereits mit 7:1 in Führung. Das war, wie sich im weiteren Verlauf des Spiels zeigen sollte, bereits mehr als die halbe Miete. Am Ende stand der zweite Auswärtssieg der Saison und weiterhin der fünfte Tabellenplatz.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff