Sebastian Janus schießt den VfL Gladbeck an die Tabellenspitze

Der ersatzgeschwächte VfL Gladbeck führt nach dem 24:23 über die HSG Augustdorf die Oberliga-Tabelle an. Sebastian Janus avancierte zum Matchwinner.

Der VfL Gladbeck mischt mit seinem letzten Aufgebot weiter die Handball-Oberliga auf. In einem spannenden Spiel rangen die Rot-Weißen in eigener Halle die HSG Augustdorf/Hövelhof mit 24:23 nieder. Sebastian Janus avancierte zum Matchwinner. Unglaublich, aber wahr: Die Gladbecker führen nun mit 10:2-Punkten die Tabelle an.

VfL Gladbeck – HSG Augustdorf/Hövelhof  24:23 (10:7)

VfL Gladbeck: Büttner, T. Deffte (bei einem Siebenmeter) – Pfänder, Kramer, Kunze, Enders (3), Blißenbach, Bach (2), Dalian (5), Giesbert (6), Tolstych (1), Janus (7/3).  
Spielfilm: 2:2 (8.), 4:4 (15.), 6:6 (21.), 10:6 (28.), 10:7 (30.), 12:9 (35.), 12:12 (37.), 15:15 (44.), 15:16 (46.), 18:17 (47.), 20:18 (54.), 20:20 (56.), 21:22 (58.), 24:23 (60.).

Die Schlusssirene war in der Riesener-Halle bereits ertönt, als sich Janus noch einmal entschlossen den Ball schnappte. Nach einem Foul an Youngster Mats Pfänder hatten die Schiedsrichter auf Siebenmeter entschieden. „Ich habe die Anspannung schon gespürt“, gab Janus später zu. Ungeachtet dessen verwandelte er sicher zum 24:23 und die gute Stube des VfL in ein Tollhaus. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte der Mann des Tages und lobte das Kollektiv: „Die Mannschaft arbeitet super, jeder kämpft für jeden.“

Sven Deffte, der Trainer des VfL, sah es genauso: „Einsatz und Kampf haben gestimmt, wir haben uns gequält. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft.“ Das Team habe eine „überragende Abwehrleistung“ geboten.

Rot-Weiße kämpfen hingebungsvoll

Das Team, das Deffte in der Begegnung mit der HSG Augustdorf/Hövelhof aufbieten konnte, sah ganz anders aus als der Trainer sich das vor Beginn der Saison vorgestellt hatte. Am Samstagabend mussten die Gladbecker nämlich Torwart Andor Schneider ersetzen, der sich bekanntlich am Sonntag vor einer Woche in der Partie bei der TSG A-H Bielefeld einen Kreuzband- und Meniskusriss zugezogen hat, und außerdem den 499-Tore-Rückraum der Vorsaison, also Max Krönung, Thorben Mollenhauer (beide Kreuzbandriss) und auch noch Björn Sankalla (Mandelentzündung).

„Jammern hilft ja nicht“, hatte Sven Deffte kurz vor der Beginn der Partie gesagt. Danach sah er eine VfL-Mannschaft, die 60 Minuten lang mit Herz und Hingabe kämpfte und trotz fehlender Erfahrung in der alles entscheidenden Phase der Partie einen kühlen Kopf bewahrte.

34 Sekunden vor Spielende, es stand 22:22, gab’s Siebenmeter für Gladbeck. Sebastian Janus verwandelte sicher. Das war’s aber noch lange nicht. Die Gäste aus Augustdorf glichen nämlich erneut aus. Christoph Enders spielte den Anwurf sofort zu Dustin Dalian. Der Rückraumlinke hielt einfach drauf und traf.

Mats Pfänder tankt sich durch

24:23? Sieg für Gladbeck? Denkste! Sven Deffte hatte nämlich vorher die Grüne Karte gezogen. Auszeit für den VfL. Der Ball kam schließlich zu Mats Pfänder. Der A-Jugendliche tankte sich gekonnt durch und wurde gefoult. Sebastian Janus übernahm – siehe oben – Verantwortung und verwandelte den Siebenmeter sicher. Der Rest war rot-weißer Jubel.

Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff

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