Oberliga | TuS Spenge und TSG A-H Bielefeld rüsten auf

Gladbeck.   In etwas mehr als drei Wochen wird in der Handball-Oberliga wieder um Punkte gespielt. Was hat sich bei den Konkurrenten des VfL Gladbeck getan?

Wer baut auf Kontinuität? Die WAZ hat sich bei den Top-Vereinen der höchsten westfälischen Spielklasse umgeschaut.

TuS Spenge

Im ostwestfälischen Spenge stand die neue Oberliga-Saison zuletzt nicht im Mittelpunkt des Interesses. Der TuS hat sich nämlich für den DHB-Pokal qualifiziert und das große Los gezogen: Am Samstag, 19. August, stellt sich um 18.30 Uhr der Deutsche Rekordmeister THW Kiel in der restlos ausverkaufen Spenger Sporthalle vor.

Oliver Tesch spielt nun für den TuS Spenge

In der Meisterschaft möchte der TuS, Tabellendritter der vergangenen Saison, wieder ganz oben mitmischen. Dafür haben die Spenger ihren sowieso schon starken Kader noch einmal kräftig aufgerüstet. Unter anderem hat der Klub in Oliver Tesch (Bruder der ehemaligen Gladbecker Andreas und Alexander) einen ehemaligen Erstligaspieler verpflichtet. Auf die Frage, wann die Saison denn eine gute war, antwortete der aus Gelsenkirchen stammende Kreisläufer: „Wenn wir aufgestiegen sind.“

Spenge nahm zudem Phil Holland, Leon Prüßner (beide TSG A-H Bielefeld), Rene Wolf (HSG Augustdorf/Hövelhof) und den tschechischen Juniorennationalspieler Filip Brezina (Dukla Prag) unter Vertrag.

Ex-Profi Selmanovic hat seine Karriere beendet

Sportfreunde Loxten

Geheimfavorit? Favorit? Diese Zuschreibungen quittiert Thomas Lay, Trainer der Sportfreunde aus Loxten, bestenfalls mit einem Lächeln. „Jeder darf das sagen, was er will, da gibt es ja keine Zensur“, so der Übungsleiter des Tabellenvierten der Saison 2016/2017 im Gespräch mit dem „Westfalen-Blatt“. Und weiter: „Aber wir wollen realistisch bleiben und uns im gesicherten Mittelfeld festsetzen.“

Ein Problem, das Lay und die Sportfreunde lösen müssen, besteht darin, Ideen- und Impulsgeber Elvir Selmanovic zu ersetzen. Der Ex-Profi, mit dem der VfL Gladbeck immer so seine Schwierigkeiten hatte, hat seine aktive Karriere beendet und trainiert inzwischen die SpVgg Versmold.

Pascal Welge hütet nun Tor der Sportfreunde Loxten

Bekanntester Zugang der Sportfreunde Loxten ist Pascal Welge. Der Klasse-Torwart kam vom Ligarivalen TuS A-H Bielefeld, in seiner Zeit bei GWD Minden durfte Welge auch ein paar Mal Bundesliga-Luft schnuppern.

HSV Hemer

HSV Hemer? Nein, das ist kein Neuling. Vielmehr hat im vergangenen Februar der HTV Sundwig/Westig beschlossen, sich umzubenennen. Neu ist nicht nur der Name der Sauerländer, neu ist auch ihr Trainer. Ex-Profi Tihomir Knez, zuletzt als Spielertrainer bei der Zweitvertretung der SG Menden Sauerland Wölfe aktiv, ist nun Chef im Ring. Er löste Hendrik Ernst ab, der den Verein von der Landes- in die Oberliga geführt hatte.

Tihomir Knez wird in Hemer nicht spielen

Der HSV dürfte ebenso wieder oben mitspielen wie es der HTV in der vergangenen Saison getan hat, als am Ende Platz fünf heraussprang. Anders als bei vielen anderen Klubs setzen sie in Hemer auf personelle Kontinuität. In Toni Mrcela (SG Handball Hamm II) und Torsten Becker (SG Menden Sauerland II) gibt’s nur zwei Zugänge. Zudem rücken in Bastian Frenzel und Torben Voigt zwei Talente in den Oberliga-Kader auf.

Wird man den einstigen Zweitligaspieler Knez in Hemer auch auf der Platte sehen? Diese Frage hat der neue Trainer bereits verneint: „Oberliga spiele ich auf keinen Fall. Wenn ich jetzt einmal mittrainiere, habe ich eine Woche lang Probleme. Außerdem sind in dieser Mannschaft alle Spieler besser als ich.“

Soester SV setzt auf eingespieltes Team und Talente

Soester TV

Der Soester TV, Tabellensechster der vergangenen Runde, setzt ganz wie der VfL Gladbeck auf eine eingespielte Mannschaft plus junge Talente aus den eigenen Reihen.

Die Vorbereitung verlief und verläuft daher etwas anders als in den Jahren zuvor. „Wir arbeiten viel mit jungen Spielern aus ehemaliger zweiter und dritter Mannschaft sowie A-Jugendlichen zusammen. Es sind immer ziemlich viele Leute in der Halle“, so Trainer Dirk Lohse zum soester-anzeiger.de.

TSG A-H Bielefeld verpflichtet sieben Hochkaräter

Verzichten muss der STV indes auf zwei Leistungsträger: Rückraumakteur Kim Voss-Fels ist zum Zweitligisten ASV Hamm gewechselt, Mittelmann Luis Gran fällt infolge eines Kreuzbandrisses noch längere Zeit aus.

TSG A-H Bielefeld

Die TSG A-H Bielefeld geht als Top-Favorit in die Saison. Der Siebte der Runde 2016/2017 konnte Christian Sprdlik als hauptamtlichen Geschäftsführer für sich gewinnen. Der ehemalige Lemgoer klotzte und verpflichtete sieben Hochkaräter.

Sprdlik hat schon im Februar vom Aufstieg gesprochen

Dabei handelt es sich um Maximilian Kroll (Torwart, Eintracht Hildesheim/Dritte Liga), Jonas Zwaka (Linksaußen, GWD Minden/Bundesliga-A-Jugend), Arne Kröger (linker Rückraum, VfL Mennighüffen/ Oberliga), Marius Kastening (Mittelmann, TuS Ferndorf/Zweite Liga), Johannes Krause (Mittelmann, MTV Braunschweig/Dritte Liga), Gustav Rydergård (Kreisläufer, TBV Lemgo/Erste u. Dritte Liga), Julius Hinz (Mittelmann, TSV Hannover Burgdorf/Erste Liga).

Sprdlik hat laut „Westfalen-Blatt“ schon bei seiner Vorstellung im Februar vom Aufstieg gesprochen. Was laut dem Geschäftsführer – angeblich – nicht heißt, dass der Sprung sofort gelingen muss: „Wenn wir im ersten Jahr nicht aufsteigen, dann eben im zweiten.“

Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff

Foto | WAZ, Michael Gohl

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