VfL-Gladbeck-Trainer Marcel Nichulski erklärt im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Philipp Ziser, wie die Mannschaft die Herbstferiengenutzt hat, wie sich die Personalsituation entwickelt hat und warum der Saisonstart trotz drei Niederlagen aus vier Spielen kein Fehlstart war.
Nach vier Spieltagen steht der VfL Gladbeck II in der Handball-Landesliga in Nähe der Abstiegsränge. Am Wochenende ist der HSV Herbede zu Gast, der eine ausgeglichene Bilanz vorzuweisen hat. VfL-Trainer Marcel Nichulski erklärt im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Philipp Ziser, wie die Mannschaft die Herbstferiengenutzt hat, wie sich die Personalsituation entwickelt hat und warum der Saisonstart trotz drei Niederlagen aus vier Spielen kein Fehlstart war.
Herr Nichulski, vor drei Wochen hielt Ihre Mannschaft beim Spitzenteam FC Schalke 45 Minuten lang gut mit, brach dann aber ein. Auch, weil Sie nur zwei Auswechselspieler zur Verfügung hatten. Hat sich die Lage entspannt?
Leider nicht wirklich. Thomas Worecki wird uns noch langfristig fehlen, dazu muss ich gegen Herbede wieder einige berufsbedingte Ausfälle kompensieren. Unser Abwehrchef und Kreisläufer Marc Kedzierski soll vor dem Spiel am Samstag wieder ins Training einsteigen – ob er dann spielen kann, werden wir kurzfristig sehen. Wir werden zwar mit dem besten antreten, was wir haben, das ist aber sicher nicht die Bestbesetzung, die der Kader hergibt.
Nach der Niederlage gegen Schalke hatten Sie zuletzt zwei Wochen keine Spiele – wie haben Sie die Zeit genutzt, wie lautet ihr Fazit?
Wir haben natürlich an unseren Defiziten in der Abwehr gearbeitet, haben auch konditionell einiges getan. Aufgrund der Ausfälle wegen des Berufs oder wegen Verletzungen lief es aber natürlich alles andere als optimal.
Wie ist die Stimmung im Team, nachdem die Mannschaft drei Wochen lang die Neun-Tore-Niederlage gegen Schalke im Kopf hatte?
Die Stimmung im Team ist gut. Auch wenn wir das Spiel verloren haben, haben wir da eine ordentliche Leistung gezeigt, daran anzuknüpfen muss unser Ziel sein. Schalke 04 ist eine Mannschaft, die ein ganz anderes Niveau hat als die meisten anderen Mannschaften – mit Schalke sind nicht viele Teams in dieser Liga zu vergleichen.
Der HSV Herbede wohl schon eher, womit wir beim nächsten Gegner wären – was erwarten sie von Herbede, wie haben Sie die Mannschaft vorbereitet?
Ich kenne die Mannschaft selber nicht, habe mich aber mit meinem Partner David Nowak ausgetauscht. Wir haben uns ein paar Dinge überlegt, um beide Punkte in unserer Halle zu behalten. Die will ich jetzt aber noch nicht verraten.
2:6 Punkte, Platz 10 von 14 Teams – wie zufrieden sind Sie mit den bisherigen Ergebnissen?
Ich kann nicht meckern. Wir hatten starke Auftaktgegner, von daher bin ich recht zufrieden. Ein Punkt mehr hätte uns vielleicht ganz gut gestanden, aber mit Hamm III haben wir den einzigen Gegner geschlagen, der bislang unser Kaliber war. Die anderen Punkte waren nicht zu holen und auch nicht eingeplant. Es gilt es weiterhin, schnellstmöglich Punkte gegen den Abstieg zu sammeln.
Ist das Spiel gegen Herbede schon richtungsweisend? Die stehen zwei Punkte und zwei Plätze vor Ihnen…
Vom Tabellenstand her auf jeden Fall, ja. Bei einer Niederlage müssen wir uns nach unten orientieren. Wenn wir mit der Einstellung wie gegen Schalke antreten, können wir die Punkte aber in Gladbeck halten. Wir wollen, trotz der personell schwierigen Situation unbedingt gewinnen, um uns im Mittelfeld zu sichern. Jeder Punkt gibt Sicherheit, und es wenn es dann irgendwann läuft, dann läuft es.
Quelle | WAZ, Philipp Ziser