In der 3. Liga West empfangen die Handballer des VfL Gladbeck Spitzenreiter Wilhelmshavener HV in der Riesener-Halle. „Wir sind absoluter Außenseiter“, sagt VfL-Trainer Holger Krimphove.
„Wir werden, das kann ich versprechen, motiviert bis in die Haarspitzen sein“, betont Holger Krimphove, der Trainer des VfL Gladbeck, vor dem Drittliga-Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV. Der Gast aus Niedersachsen reist als Tabellenführer an. Womit für Krimphove die Ausgangslage klar ist: „Wir sind absoluter Außenseiter.“
Ungeachtet dessen werden die Gladbecker am Samstag, 26. Januar, ab 19.30 Uhr in der Riesener-Halle alles versuchen, um den Spitzenreiter zumindest zu ärgern. „Das ist das Ziel“, sagt Krimphove, der natürlich auch gerne einen Zähler oder noch sehr viel lieber zwei auf der Habenseite verbuchen würde. „Um eine Sensation zu schaffen, müsste bei uns alles passen“, so der VfL-Trainer. Wie am 8. Dezember des vergangenen Jahres, als die Gladbecker dank einer eindrucksvollen Leistung den damaligen Tabellenführer TuS Wermelskirchen mit 29:25 niederringen konnten.
Eine ähnliche Vorstellung wird notwendig sein, um eventuell auch Wilhelmshaven in Bedrängnis bringen zu können. „Der WHV steht zurecht da oben und gehört für mich neben Leichlingen und Dormagen zu den Topfavoriten“, betont Krimphove. Was zeichnet die Niedersachsen aus? „Sie verfügen über sehr starke Einzelspieler wie Christian Köhrmann, Evgeny Vorontsov, Ivo Warnecke, Sebastian Maas oder Georg Auerswald.“ Letztgenannter war es, der im Hinspiel 31 Sekunden vor Schluss den alles entscheidenden Treffer für Wilhelmshaven erzielte. Und Vorontsov, der einst beim SC Magdeburg ausgebildet wurde und mit 119/35 Toren Haupttorschütze des WHV ist, avancierte beim ersten Vergleich mit elf Treffern zum Mann des Abends in der Nordfrost-Arena.
Was kann und will der VfL diesen ausgewiesenen Klasseleuten entgegensetzen? „Ganz viel“, sagt Krimphove, „wird sich im Kopf abspielen. Wir müssen extrem fokussiert sein und Emotionen hereinbringen, wie uns das in der Aufstiegssaison in unseren Heimspielen immer gelungen ist.“ Jeder Akteur, von der Nummer eins bis zur 14, so der Trainer der Gladbecker weiter, müsse seine optimale Leistung bringen.
Personell plagen den VfL Probleme: Steffen Lüning konnte krankheitsbedingt überhaupt nicht an den Übungseinheiten der Rot-Weißen teilnehmen, Alexander Tesch und Jörg Schomburg standen, ebenfalls krankheitsbedingt, erst am Donnerstag wieder zur Verfügung. „Klagen hilft nicht“, sagt VfL-Trainer Holger Krimphove und zuckt mit den Schultern. Er hofft, heute Abend zumindest auf Tesch und Schomburg zurückgreifen zu können. „Hinter dem Einsatz von Steffen Lüning steht jedoch ein dickes Fragezeichen“, so der Coach.
Dass die Rot-Weißen auf den 13. Tabellenplatz zurückgefallen sind, bringt Krimphove übrigens nicht aus der Ruhe. „Ich bin tiefenentspannt“, sagt der VfL-Übungsleiter, „wir wussten doch, dass zunächst die Mannschaften von oben kommen und es für uns in Edewecht, gegen Wilhelmshaven und in Dormagen nicht leicht wird.“ Niemand werde deshalb nervös. Krimphove: „Meine Jungs arbeiten im Training viel, und das wird sich auszahlen. Die Ergebnisse werden kommen.“
Quelle: WAZ, Thomas Dieckhoff