19. Feb 2019
Schalke 04 gegen Gladbeck: Derby unter Druck
Vorfreude und Anspannung herrschen vor dem Auftritt des VfL in Gelsenkirchen. Beide müssen vorher aber bittere Niederlagen verarbeiten.
Nach der Niederlage gegen Ferndorf ging der Blick beim VfL Gladbeck schnell nach vorne. Trainer Sven Deffte wollte auf dem Parkett kaum ein schlechtes Wort über seine Mannschaft verlieren, die nun fünf Spiele in Serie verloren hat, 2019 noch ohne Punkt ist.
„Die Jungs trainieren gut, sie werden sich bald belohnen“, das predigt er seit Wochen, bislang trat das aber noch nicht ein. Der Druck steigt mit jedem Spiel. „Vielleicht kommt das Derby genau zur richtigen Zeit“, meinte Abteilungsleiter Tim Deffte schon mit Blick auf den kommenden Samstag. Dann sind die Gladbecker in Gelsenkirchen zu Gast. „Und Druck haben die Schalker auch, wahrscheinlich sogar noch mehr als wir“, meinte Sven Deffte.
Ungewöhnliche Niederlagenserie für die Gladbecker
Eine Niederlagenserie wie jetzt ist beim VfL ungewöhnlich. Zwar verlor das Deffte-Team auch vergangene Saison sechs Spiele am Stück – das waren aber die letzten sechs zum Saisonende.
Die letzte vergleichbare Negativserie davor war 2013/14 in der 3. Liga, als Gladbeck fünfmal am Stück verlor und acht aus neun. Das war mitten im Abstiegskampf, so weit ist es jetzt noch nicht. Aber ein, zwei Spiele sollte er VfL noch gewinnen, um nicht noch unten reinzurutschen. Wie kommt man da raus?
Druck abbauen, Spannung rausnehmen, den Kopf freikriegen – das steht in dieser Woche beim VfL im Vordergrund. Besonders im Angriffsspiel wirkten die Gladbecker in den vergangenen Wochen oft seltsam gehemmt, nicht entscheidungsfreudig, zu zögerlich – und mit jeder Woche ohne Sieg wird es nicht besser.
„Rocky“ statt einer Trainingseinheit am Montag
Die Montagseinheit sagte Sven Deffte ab, stattdessen
ging es geschlossen ins Kino, wo der neue
„Rocky“-Film auf dem Programm stand. Ob sich die Gladbecker Handballer
etwas von dem legendären Boxer etwas abgucken können, der gegen alle
Widerstände kämpft und am Ende doch immer als Sieger dasteht?
Was für Gladbeck spricht: Vor den hoffentlich vollen Rängen am kommenden
Samstag (rund 1000 Zuschauer finden Platz im Sportzentrum Schürenkamp) liegt
der Fokus vor allem auf den Schalkern, die vergangenen Freitag in Harsewinkel wichtige Punkte
liegenließen, 23:27 verloren.
Schalke verspielt die Chance auf ein schönes Polster
„Wir sind nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen. Das ist mega ärgerlich, wir hätten ein richtig schönes Polster haben können. Jetzt sind wir weiter mitten drin im Rennen und müssen fighten“, sagte Schalkes Trainer Sebastian Hosenfelder danach.
Dieser Vorsprung, den S04 nach unten noch hat, „ist definitiv nicht beruhigend. Aber es ist einer“, so Hosenfelder. „Dementsprechend sollten wir nicht nervös werden, aber schon einen klaren Kopf haben und uns bewusst sein, dass die Gefahr da ist.“
Packendes Hinspiel endete unentschieden
Die Vorfreude ist groß, die Anspannung aber auch. Das Hinspiel endete nach großem Kampf unentschieden, Felix Brockmann traf wenige Sekunden vor der Schlusssirene zum 24:24 – es wäre ein Ergebnis, das im Rückspiel wohl keinem weiterhilft.
Quelle | WAZ, Philipp Ziser
Dreizehn Spieler haben schon für kommende Saison zugesagt. Tim Deffte stellt aber klar: „Das ist noch Platz für Neue!“ – der erste steht fest.
Der Zeitpunkt, das bekanntzugeben, ist wohl gewählt von Tim Deffte, das betont er auch: „Gerade in der aktuellen Situation glauben wir: Das ist das richtige Zeichen, dass alle zum VfL stehen und besonders unsere Leistungsträger bei uns bleiben und die Mannschaft nicht auseinanderfällt“, sagt der Handball-Abteilungsleiter (und zuletzt auch wieder Oberliga-Torwart) des VfL Gladbeck.
Dreizehn Spieler aus dem aktuellen Kader haben Deffte bereits ihre Zusage für die kommende Saison gegeben – das ist auch ein Zeichen in die andere Richtung.
Klares Signal trotz vier Niederlagen in Serie
Tim und sein Bruder Sven Deffte als Trainer stehen zu den aktuellen Spielern, auch wenn es aktuell so gar nicht läuft. Vier Spiele haben die Roten in diesem Jahr gespielt, alle verloren, Samstag wartet ein ganz wichtiges Heimspiel gegen Ferndorf.
Vorher stellt der VfL aber schon klar: Egal, was passiert – einen großen Umbruch wird es nach der Saison nicht geben, selbst wenn die aktuelle Situation dazu einlädt, alles infrage zu stellen. Doch die Gesichter des VfL werden 2019/2020 zum großen Teil die gleichen sein wie in den vergangenen Jahren.
Giesbert als einziger Abgang – Krause übernimmt
03. Feb 2019
VfL Gladbeck III verlässt wieder die Abstiegsränge
Gladbeck. Der VfL Gladbeck III hat dank des 41:32 über Hattingen II die Abstiegsränge der Handball-Bezirksliga verlassen. Der Trainer lobte drei Spieler.
Wichtige Punkte im Kampf um den Erhalt der Handball-Bezirksliga holte die dritte Mannschaft des VfL Gladbeck III. Dank des deutlichen 41:32 (20:13)-Erfolgs über den TuS Hattingen II verließen die Rot-Weißen wieder die Abstiegsplätze. „Das war unser Plan“, sagte Kai Brockmann.
VfL Gladbeck III – TuS Hattingen II 41:32 (20:13)
VfL Gladbeck III: Schmidt – J. Dommann (12/1), L. Dommann (5/2), Weingärtner (2), Lastring (1), Dziabel (3), Berse (4), Giesen (1), Kallhöfer, Allkämper, Keller (11), König (2).
Der Trainer des VfL III war mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden – einmal abgesehen vom Beginn des Spiels. Nach drei Minuten hieß es noch 0:0. „In dieser Phase“, so Brockmann, „hätten wir bereits mit 5:0 führen müssen. Doch wir haben einige Gegenstöße verbaselt.“
Trainer Brockmann lobt Schmidt, Berse und Dziabel
In der Folge steigerten sich die Gastgeber auch im Angriff. „Das war eine gute Teamleistung“, so der Coach der Rot-Weißen. Drei Spieler hob er hervor: Torwart Michael Schmidt, Rückraumakteur Florian Berse und Rechtsaußen Viktor Dziabel. Brockmann: „Schmiddi hat stark gehalten und unter anderem mehrere Siebenmeter pariert. Florian und Viktor haben sich voll reingehauen.“
Eine schlechte Nachricht gab’s aber auch. Alexander Keller, dem elf Treffer glückten, verletzte sich nämlich und droht länger auszufallen.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff
03. Feb 2019
Nicht nur Tim Deffte vermisst die Leidenschaft
Gladbeck. Der VfL Gladbeck ist in der Handball-Oberliga nur müdes Mittelmaß. Nach der Pleite gegen Hamm II redete Abteilungsleiter Tim Deffte Klartext.
Noch lange nach Spielschluss standen Sven Deffte und Siegbert Busch in der Riesener-Halle auf dem Feld und diskutierten über die 29:34 (16:16)-Niederlage des VfL Gladbeck gegen den ASV Hamm-Westfalen II. Nur ein paar Meter vom Trainer und Chef des Klubs entfernt unterhielt sich Tim Deffte, Leiter der Handballabteilung, mit Freunden und Fans des VfL über die Partie. Es bestand offensichtlich jede Menge Redebedarf . . .
VfL Gladbeck – ASV Hamm-Westfalen II 29:34
(16:16)
VfL Gladbeck: Korona (1. – 24., 31. – 51.), T. Deffte (24. –
30., 51. – 60.) – Brockmann (1), Sankalla (4), Krönung (8), Bach, Dalian (4),
Giesbert (3/1), Janus (2), Blißenbach (1), Dervisevic, Winkelmann (6).
Spielverlauf: 2:2 (5.), 3:5 (8.), 4:6 (10.), 5:7 (12.), 8:7
(15.), 10:8 (20.), 12:9 (23.), 13:12 (25.), 16:14 (27.), 16:16 (29.), 18:18
(36.), 21:22 (41.), 21:25 (46.), 24:26 (50.), 26:27 (52.), 28:29 (54.), 28:32
(57.), 29:34 (60.).
Jugendspieler Winkelmann ist auffälligster Spieler
Oder eigentlich nicht. „Die Zeit des Redens ist vorbei“, sagte nämlich Tim Deffte später zur WAZ. Nicht nur er vermisste in der Begegnung mit dem Tabellendritten das notwendige Feuer, den letzten Einsatzwillen, der einfach erforderlich ist, um in der Oberliga Westfalen Spiele zu gewinnen. Es sagt viel aus über den aktuellen Zustand des VfL, dass der gerade erst 17 Jahre alt gewordene Christopher Winkelmann am Samstagabend auffälligster Akteur im Team der Gastgeber war.
Die Pleite gegen den ASV Hamm-Westfalen II war die dritte in Folge. Insgesamt stehen für den VfL Gladbeck, der in der laufenden Saison ja eigentlich wieder oben mitspielen wollte, schon sieben Niederlagen zu Buche. 16:16 Punkte, zwölf Zähler Rückstand auf Tabellenführer Lit Tribe Germania, Platz sechs – das ist müdes Mittelmaß, das kann nicht der Anspruch der Rot-Weißen sein, das ist nicht ihr Anspruch.
VfL Gladbeck verschießt fünf Siebenmeter
Sven Deffte stellte sich – das ehrt den Coach – vor die Mannschaft. Er wollte „kein schlechtes Spiel“ der Seinen gesehen haben. Aber auch der VfL-Trainer vermisste „die notwendigen Emotionen, die Überzeugung“. Sein Bruder Tim, der infolge einer Verletzung von Sebastian Büttner eingesprungen war und gegen Hamm II phasenweise den Kasten gehütet hatte, sah es genauso: „Das letzte Bisschen fehlt. Ich will niemandem absprechen, dass er nicht will. Aber es ist ein Unterschied, ob man sein Programm engagiert abspult oder sich wirklich richtig reinhaut.“
Dass der VfL Gladbeck im Spiel gegen den ASV Hamm-Westfalen II sage und schreibe fünf Siebenmeter verschoss, führte Tim Deffte auch auf die zu lasche Einstellung des einen oder anderen Akteurs zurück. „Das“, sagte der Leiter der Handballabteilung, „hat auch etwas mit Konsequenz zu tun.“
Es dürfte für die VfL-Spieler ungemütlich werden
Tim Deffte weiter: „In der Hinrunde ist es uns gelungen, unser Publikum zu begeistern. Da müssen wir wieder hinkommen.“ Ein 17-Jähriger habe am Samstag vorgemacht, wie es geht. Weil, siehe oben, die Zeit des Redens vorbei ist, dürften die nächsten Tage und Wochen ungemütlich werden für die Akteure. Außerdem war an der Schützenstraße zu hören, dass die Verantwortlichen der Gladbecker mit Blick auf die nächste Saison den Spielermarkt sehr genau beobachten . . .
Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat in der Handball-Oberliga auch das dritte Spiel des Jahres verloren. Bester VfLer gegen Hamm II war ein Jugendlicher.
Der VfL Gladbeck wartet im neuen Jahr in der Handball-Oberliga weiter auf den ersten Punktgewinn. Gegen den ASV Hamm-Westfalen II kassierten die Rot-Weißen eine 29:34 (16:16)-Niederlage. Bezeichnend für die Heimmannschaft: Ihr auffälligster Akteur war der 17-jährige Christopher Winkelmann. Ihm glückten sechs Treffer.
Zum Mann des Abends avancierte hingegen ein Akteur des ASV Hamm-Westfalen II: Torwart Jan-Jörg Wesemann. Der wehrte nämlich im Verlauf des Spiels nicht weniger als fünf Siebenmeter ab. Kapitän Max Krönung, Björn Sankalla, Sebastian Janus, Fynn Blißenbach und Marcel Giesbert scheiterten je einmal vom Punkt an dem Schlussmann des Tabellendritten.
VfL-Trainer Deffte fehlen auf der Platte die Emotionen
„Wir lassen bestimmt insgesamt zehn Freie liegen“, ärgerte sich Sven Deffte, der Trainer der Gladbecker. Er wollte „kein schlechtes Spiel“ seiner Mannschaft gesehen haben. Zugleich aber kritisierte er, dass die Seinen nicht genug Emotionen gezeigt hätten. „Die Überzeugung fehlt“, so der Coach. Woran liegt’s. Sven Deffte zuckte mit den Schultern: „Ich kann nicht in die Köpfe der Spieler gucken.“ Geredet habe man in den vergangenen Tagen und Wochen genug.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff
Bielefeld. Der VfL Gladbeck kassierte bei der TSG AH Bielefeld eine 25:32-Niederlage. VfL-Trainer Sven Deffte verstand die Handball-Welt nicht mehr.
Sven Deffte verstand die Handball-Welt nicht mehr. „Es hört sich bei diesem Ergebnis blöd an, aber diese Niederlage war völlig unnötig“, sagte der Trainer des VfL Gladbeck nach der 25:32-Pleite seiner Mannschaft im vorgezogenen Oberliga-Spiel beim Tabellenzweiten TSG AH Bielefeld.
TSG AH Bielefeld – VfL Gladbeck 32:25 (14:13)
VfL Gladbeck: Korona, T. Deffte –
Brockmann (1), Sankalla (3), Winkelmann, Krönung (8), Bach (1), Dalian (2),
Giesbert (4), Dervisevic, Janus (1), Blißenbach (4), Müller, Alkemper (1).
Spielverlauf: 4:2 (7.), 6:4 (10.), 8:6 (14.), 8:8 (16.), 12:8
(21.), 13:11 (26.), 14:13 (30.), 21:13 (40.), 26:17 (48.), 30:19 (54.), 30:22
(56.), 32:25 (60.).
„Ich bin arg enttäuscht“, so Sven Deffte weiter. Und: „Wir haben zu Beginn des zweiten Abschnitts völlig kopflos gespielt und uns nicht an die Sachen gehalten, die in der Halbzeitpause besprochen worden sind.“
Nach 30 Minuten liegt Gladbeck mit 13:14 zurück
13:14 hatte es aus Sicht des VfL nach 30 Minuten gestanden. Es lief also alles nach Plan. In Überzahl – der Altenhagener Julius Hinz war kurz vor dem Ende des ersten Abschnitts für zwei Minuten vom Feld geschickt worden – warfen die Gladbecker zu Beginn der zweiten Hälfte jedoch zweimal den Ball weg und kassierten zwei Gegenstoßtore.
„Danach“, so Sven Deffte, „haben wir völlig komplett den Faden verloren und sind in unser Verderben gerannt.“ Seine Mannschaft habe völlig überdreht. „Es ging schlicht und ergreifend nichts mehr“, sagte der Trainer kopfschüttelnd.
VfL – Torwart Büttner fehlt infolge einer Verletzung
Mehr als zehn Minuten lang mussten die Rot-Weißen in Halbzeit zwei auf ihren ersten Treffer warten. Ganz anders die Gastgeber. Die nutzten die Schwächephase ihres Gegners gnadenlos aus und entschieden die Partie frühzeitig zu ihren Gunsten. Nach 40 Minuten hieß es 21:13.
Einen Akteur nahm Sven Deffte in Schutz: Schlussmann Philipp Korona. Der spielte die 60 Minuten durch, weil sich Sebastian Büttner, die Nummer eins des VfL, am Tag vor dem Spiel verletzt abgemeldet hatte. „Pippo (Korona, d. Red.) hat gut gehalten, dass wir 32 Tore hinnehmen mussten, lag nicht an ihm.“ Deshalb gab es für Sven Deffte auch keinen Grund, den Torwart zu wechseln. „Altmeister“ Tim Deffte, der sich bereit erklärt hatte, der Mannschaft im Falle des Falles zu helfen, kam also zu keinem weiteren Einsatz in der Oberliga.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff
Gladbeck. Er ist 17 Jahre jung und spielt seit der C-Jugend Handball. Nun kam Christopher Winkelmann (VfL Gladbeck) zu seinem ersten Oberliga-Einsatz.
Es war ein ganz bitterer Sonntag für die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck, die 28:29 gegen Bielefeld-Jöllenbeck verloren. Aber einen Lichtblick gab es doch für den enttäuschten Trainer Sven Deffte: Jugendspieler Christopher Winkelmann gab sein Oberliga-Debüt und wusste im rechten Rückraum mit erstaunlichem Engagement, Selbstvertrauen und auch Wurfgewalt zu gefallen. Dabei stand er nur zufällig im Aufgebot.
„Eigentlich sollte Jan Schmiemann bei uns in den Kader, aber der hat sich bei der Zweiten am Finger verletzt“, erklärte Deffte. „Also habe ich gefragt: Chris, hast du deine Tasche dabei?“
Winkelmann erzielt auf Anhieb drei Treffer
Winkelmann war bereit und als er in der zweiten Halbzeit dann seine ersten Oberligaminuten bekam, war von Nervosität wenig zu spüren. Als Linkshänder im rechten Rückraum war er ein großer Gewinn für den VfL, warf direkt drei Tore und hielt die Gladbecker so mit im Spiel. Besonders Winkelmanns Entwicklung ist beeindruckend.
Denn er begann erst in der C-Jugend mit dem Handballspielen, ist jetzt jüngerer A-Jugendjahrgang, gerade erst 17 Jahre alt. Als Linkshänder hat er sowieso besonderen Wert, mit knapp zwei Metern Körperlänge ist er eine echte Waffe im Rückraum. Sein enormes Potenzial hat er bereits angedeutet: mit Toren in der Oberliga.
Quelle | WAZ, Ph.Z.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff
Gladbeck. Am 4. März 2017 hat Thorben Mollenhauer sein letztes Spiel für den VfL Gladbeck bestritten. Nach einer Schulter-OP steht er vor seinem Comeback.
Seine Leidenszeit geht allmählich zu Ende. Thorben Mollenhauer, Rückraumspieler des Handball-Oberligisten VfL Gladbeck, ist nach seiner Schulter-Operation im vergangenen Juli inzwischen ins Mannschafts-training zurückgekehrt. Ob er in der Saison 2018/2019 sein Comeback geben wird oder nicht, steht noch nicht fest.
Kurzfristig jedenfalls wird der 29-Jährige, der für die Rot-Weißen bislang 264 Partien absolviert und dabei sage und schreibe 1309/108 Treffer erzielt hat, definitiv nicht wieder auf der Platte stehen: „Ursprünglich hatte ich mir mal das Ziel gesetzt, im Januar oder Februar wieder zu spielen. Das wird aber nichts.“
VfL-Sportler des Jahres 2016
Noch längst nicht könne er nämlich das, was er mal konnte. „Aber vieles klappt doch noch, vernünftige Anspiele an den Kreis beispielsweise“, verrät der VfL-Sportler des Jahres 2016 im Gespräch mit der WAZ und lacht.
Dass Thorben Mollenhauer seinen Humor nicht verloren hat, ist durchaus bemerkenswert. Schließlich beklagte der Gladbecker in der jüngeren Vergangenheit schier unglaubliches Verletzungspech. Erstmals schlug es am 1. Oktober 2016 zu. Im Spitzenspiel der Oberliga Westfalen gegen den TuS Spenge kugelte sich Mollenhauer in der heimischen Riesener-Halle in der 35. Minute die rechte Schulter aus. Er kam sofort ins Krankenhaus und stand seiner Mannschaft, die um die Rückkehr in die Dritte Liga kämpfte, monatelang nicht zur Verfügung.
In Augustdorf verletzt er sich erneut an der Schulter
Kurz nach seinem Comeback zog sich Mollenhauer am 4. März 2017 in der Partie bei der HSG Augustdorf/Hövelhof erneut eine Schulterverletzung zu. Seit diesem Sonntag vor mehr als 21 Monaten stand der Ur-VfLer nicht mehr auf der Platte. Denn das Verletzungspech schlug noch ein weiteres Mal zu. Dieses Mal nicht beim Handball. In einem Volleyballspiel in der Schule – der Rückraumakteur verdient als Lehrer seine Brötchen – hat er sich die rechte Schulter erneut ausgekugelt.
Im vergangenen Juli ließ sich Thorben Mollenhauer in Herten schließlich an der Schulter operieren. Der Eingriff verlief erfolgreich. Und seitdem arbeitet der erfahrene Klasse-Handballer einmal mehr an seinem Comeback: „Ich will wieder spielen, dafür habe ich das ja machen lassen.“
Mollenhauer war immer bei der Mannschaft
In den vergangenen Wochen und Monaten war Mollenhauer immer bei der Mannschaft, er war regelmäßig bei den Trainingseinheiten und bei den Heim- wie Auswärtsspielen dabei. Ein paar Mal sogar in höchst offizieller Funktion, nämlich als Trainer.
Einmal sprang er ein, als Sven Deffte, der Übungsleiter der Oberliga-Mannschaft, die Zweitvertretung im alles entscheidenden Spiel um den Erhalt der Landesliga coachte, ein paar andere Male in dieser Saison als Krankheitsvertretung. Und die Erfolge des Trainers Thorben Mollenhauer, die können sich sehen lassen.
Mollenhauers Bilanz als Trainer kann sich sehen lassen
„Unter meiner Regie haben die Jungs insgesamt 10:2 Punkte geholt“, betont Mollenhauer. Dass er mit dieser guten Bilanz Sven Deffte immer mal wieder ärgert, versteht sich von selbst. Der allerdings kann mittlerweile kontern.
„Sven“, so Mollenhauer mit saurer Miene, „erinnert mich jetzt immer an unser Spiel in Nordhemmern.“ Zur Erinnerung: In Hille gab’s kürzlich erst gegen den Spitzenreiter der Oberliga für den VfL Gladbeck eine äußerst schmerzhafte 16:32-Klatsche. Verantwortlich für die Rot-Weißen war an diesem 27. Oktober Thorben Mollenhauer.
Will Mollenhauer später vielleicht mal Trainer werden?
Ungeachtet dessen stellt sich die Frage, ob er in den Wochen, in denen er für Sven Deffte einsprang, auf den Geschmack gekommen ist? Kann sich Thorben Mollenhauer vorstellen, nach dem Ende seiner aktiven Karriere Trainer zu werden, zunächst vielleicht im Nachwuchsbereich?
Seine Antwort fällt vergleichsweise knapp aus: „Eher nein.“
16. Dez 2018
30:21 – VfL Gladbeck bleibt gegen SuS Oberaden cool
Gladbeck. Handball-Oberligist VfL Gladbeck hat sein Spiel gegen SuS Oberaden klar gewonnen. Danach ging’s darum, ob der Gast unfair oder hart gespielt hat?
Unmittelbar vor dem letzten Heimspiel des Jahres verschenkten die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck einige Schoko-Nikoläuse an ihre Fans. In den 60 Minuten, die folgten, teilte dann Aufsteiger SuS Oberaden kräftig aus. Die Rot-Weißen zeigten sich zunächst von der überharten Gangart der Bergkamener beeindruckt, als es darauf ankam, blieben sie aber cool und gewannen deutlich mit 30:21 (11:10).
Spielt Oberaden unfair oder spielt Oberaden einfach hart? Das war im Foyer der Riesener-Halle nach dem Ende der Partie das einzige Thema. SuS-Spielertrainer Alex Katsigiannis nahm die Seinen in Schutz: „Meine Mannschaft spielt harten Handball, aber nicht unfair. Und ja, wir waren heute die härtere Mannschaft und sind dafür auch ausreichend bestraft worden.“ Nochmals betonte der Ex-Hagener: „Wir sind keine unfaire Mannschaft.“
SuS-Spieler Lauber und Stennei werden disqualifiziert
Sven Deffte, der Trainer des VfL, der wie er selbst betonte, Katsigiannis seit vielen Jahren kennt und sehr schätzt, widersprach seinem Kollegen: „Das sehe ich anders. Ich hatte phasenweise Angst um die Gesundheit einiger Spieler.“ Ehe sich Deffte in Rage reden konnte, brach er ab: „Lasst uns Weihnachten feiern.“
Keine drei Minuten waren gespielt, als VfL-Youngster Fynn Blißenbach erstmals Bekanntschaft mit der Härte der Gäste machte. Die Schiedsrichter Dirk Heptner und Stefan Hermschröder schickten Oberadens Fabian Lauber für zwei Minuten von der Platte. In der 47. Minute wurde Lauber schließlich infolge seiner dritten Zeitstrafe disqualifiziert, wie später auch sein Teamkamerad Pascal Stennei. „Es gab Phasen“, so Sven Deffte, „da hat sich meine Mannschaft von der Härte beeindrucken lassen.“
Krönung steuert acht Treffer zum Gladbecker Sieg bei
Nach 44 Minuten stand es 17:17, alles war zu diesem Zeitpunkt offen. Plötzlich jedoch fanden die Gladbecker ihren Rhythmus. Kapitän Max Krönung, mit acht Treffern einmal mehr erfolgreichster Schütze des VfL, Sebastian Janus und Marcel Giesbert schossen innerhalb von weniger als fünf Minuten eine 20:17-Führung heraus. Kurz darauf war die Partie bereits entschieden, die Rot-Weißen waren auf 24:19 (54.) und 29:20 (58.) davongezogen.
„Wir wollten“, sagte Alex Katsigiannis, „obwohl wir wussten, wie heimstark Gladbeck ist, versuchen, hier etwas mitzunehmen. 45 Minuten lang haben wir das Spiel ausgeglichen gestaltet. Am Ende ist das Ergebnis zu hoch ausgefallen, der Sieg für Gladbeck ist aber verdient.“
VfL Gladbeck ist jetzt Tabellenvierter
Obwohl der Gästetrainer und Sven Deffte in Sachen harter/unfairer Spielweise nicht einer Meinung waren, redeten sie nach dem Ende der Pressekonferenz noch lange miteinander. Und so ging der Handballabend in der Riesener-Halle doch noch einigermaßen harmonisch zu Ende. Wie sagte der VfL-Trainer? „Lasst uns Weihnachten feiern.“
Die Gladbecker sind dank des Erfolgs über Oberaden und der Niederlagen von VfL Handball Mennighüffen (23:26 bei Schalke 04) und des Soester TV (31:34 gegen die TSG AH Bielefeld) Tabellenvierter. Bemerkenswert: Die Rot-Weißen sind zu Hause ohne Niederlage geblieben und haben insgesamt in der Riesener-Halle bislang nur einen einzigen Zähler abgegeben.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff
Gladbeck. Das Gladbecker Derby in der Handball-Bezirksliga hat der VfL III überraschend gewonnen. Gut und gerne 350 Fans sahen eine packende Partie.
„Derbysieger, Derbysieger!“ Die Bezirksliga-Handballer des VfL Gladbeck III tanzten ausgelassen auf dem Parkett der Riesener-Halle und sangen jenes Lied, das landauf landab immer dann lautstark angestimmt wird, wenn eine Mannschaft gerade einen Ortsrivalen bezwungen hat. In diesem Fall hatte der als Außenseiter in die Partie gegangene VfL Gladbeck III den hohen Favoriten TV Gladbeck mit 30:29 (15:13) niedergerungen.
Die 60 Minuten hatten es in sich. Gut und gerne 350 Zuschauer, vielleicht auch mehr, waren an die Schützenstraße gekommen, um das erste Derby zwischen Rot und Blau seit vielen Jahren zu sehen. Die TVG-Fans hatten eine große blau-weiße Fahne dabei, die des VfL viele Trommeln. Beide Lager schenkten sich nichts. Am Ende jubelten die Roten – über einen alles in allem verdienten Erfolg und zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Brandhorst-Brüder diskutieren über das Derby
Am Ende standen sie aber fast alle zusammen und diskutierten über das Spiel. Wie Marvin und Marius Brandhorst. Erstgenannter Spieler des VfL III, der andere für den TVG aktiv. „Ich hatte“, sagte der VfL-Brandhorst und grinste, „schon lange nicht mehr so einen Spaß bei einem Handballspiel.“ Sein Bruder verzog die Miene, als ob er in einer besonders saure Zitrone gebissen hatte. „Mir hat das heute überhaupt keinen Spaß gemacht“, gab der TVG-Brandhorst zu und analysierte schon einmal kurz die Partie. „Wir haben im Rückraum zu wenig druckvoll gespielt, wir haben zu viele Fehler gemacht und zu viele Siebenmeter kassiert.“
Für Marvin Brandhorst waren die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit spielentscheidend: „Wir sind in dieser Phase nach der Pause im Verlauf der Saison schon einige Male auf die Verliererstraße gekommen. Dieses Mal war das glücklicherweise nicht so.“
VfL Gladbeck III kommt deutlich besser ins Spiel
Zunächst einmal erwischte der VfL III den deutlich besseren Start. Nach acht Minuten lagen die Gastgeber mit 5:1 in Führung, nach 16 stand es 9:3. Spielte dabei vielleicht auch die ungewohnt große Kulisse eine Rolle? Bei den Roten offenbar ja. Marvin Brandhorst: „Die vielen Zuschauer haben uns gepusht.“
Der TV Gladbeck begann sich aber zu wehren. Mit Erfolg. Als die Seiten gewechselt wurden, lag der VfL III nur noch mit zwei Toren vorne. Es war also noch gar nichts entschieden, der zweite Abschnitt versprach spannend zu werden. Und er wurde spannend. Mehrmals schien es, als ob das Spiel zu Gunsten der Blauen kippen könnte. Es kippte aber nicht. Und so behielt der Außenseiter am Ende knapp die Nase vorn.
VfL-Trainer Brockmann ist überrascht, aber auch nicht
„Wir sind jetzt sozusagen Gladbecker Stadtmeister“, jubelte Kai Brockmann. Der Trainer des VfL III weiter: „Die Leistung, die meine Mannschaft gezeigt hat, überrascht mich nicht. Ich weiß ja, was die Jungs können. Der Zeitpunkt hat mich aber schon überrascht, weil wir zuletzt wirklich nicht gut gespielt haben.“
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff
Gladbeck. Handball-Oberligist VfL Gladbeck empfängt Aufsteiger SuS Oberaden. Trainer Sven Deffte glaubt, dass sich seine Mannschaft wird quälen müssen.
Das letzte Spiel des Jahres hat es noch einmal in sich. Die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck empfangen Aufsteiger SuS Oberaden in der Riesener-Halle (Samstag, 15. Dezember, 19.30 Uhr). Die Mannschaft aus Bergkamen steckt zwar im Abstiegskampf, sie hat zuletzt aber mehr als einmal bewiesen, dass sie ohne Wenn und Aber obertauglich ist. VfL-Trainer Sven Deffte erwartet jedenfalls ein umkämpftes Spiel und sagt: „Wir werden uns quälen müssen.“
Zu Saisonbeginn hatte der Neuling aus Oberaden so seine Schwierigkeiten. Doch das war einmal. Seine letzten beiden Heimspiele gegen den TuS 09 Möllbergen (31:27) und die TSG Harsewinkel (37:28) gewann SuS in überzeugender Art und Weise. Und auch auswärts ist das Team von Spielertrainer Alexandros Katsigiannis inzwischen ein überaus unangenehmer Gegner. Zwar konnte es in der Fremde noch nicht punkten, in Schalke (24:25), Loxten (27:29) und Soest (32:33) fehlte aber jeweils nicht viel.
Mit Katsigiannis hat Deffte oft die Klingen gekreuzt
Sven Deffte hat den Gegner seines Teams wie immer ganz genau analysiert und zeigt sich durchaus beeindruckt: „Oberaden, das in Soest eigentlich hätte gewinnen müssen, verteidigt sehr aggressiv, erlaubt sich nur wenige Fehler und spielt strukturiert.“ Kopf der Mannschaft sei der spielende Coach. „Alex ist der Dreh- und Angelpunkt“, so Deffte über den Mittelmann, gegen den er in dessen Zeit beim VfL Eintracht Hagen oder später beim HC Tura Bergkamen mehr als einmal selbst gespielt hat.
Insbesondere auf die harte Gangart der Oberadener hat der Trainer der Gladbecker die Seinen hingewiesen: „Laut Statistik hat SuS im bisherigen Saisonverlauf 58 Zwei-Minuten-Strafen und sechs Rote Karten kassiert. Zum Vergleich: Für uns stehen 35 Zeitstrafen zu Buche. Oberaden spielt nicht unfair, aber doch aggressiv. Wir dürfen uns nicht den Schneid abkaufen lassen.“
Über Harsewinkel-Spiel ärgert sich Deffte immer noch
Die Rot-Weißen wollen nach den Niederlagen bei Schlusslicht Harsewinkel – „über dieses Spiel“, gibt Sven Deffte zu, „ärgere ich mich immer noch“ – und Mennighüffen unbedingt in die Erfolgsspur zurück. Der VfL-Trainer betont: „Wenn wir gegen Oberaden gewinnen, gehen wir mit zehn Minuspunkten ins neue Jahr. Dann würden uns drei Zähler fehlen, nämlich die aus dem Harsewinkel-Spiel und ein Punkt aus dem Derby gegen Schalke.“
Anders als zuletzt können die Gladbecker in der Begegnung mit SuS Oberaden fast in Bestbesetzung auflaufen. Fehlen wird nur Tim Krause.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff