„Wir haben jetzt schon Bock auf die neue Saison!“ Angriffslustig haben sich die Handballer des VfL Gladbeck nach ihrer Pleite im Aufstiegs-Endspiel zurückgemeldet.
Die Handballer des VfL Gladbeck haben sich nach der Pleite im Aufstiegs-Endspiel gegen die Ahlener SG via Facebook bei ihren Fans zurückgemeldet – angriffslustig. Dort heißt es: „Es war eine überragende Saison, es war eine überragende Mannschaft, es war ein sensationelles Publikum. Wir kamen vom absoluten Tiefpunkt, wir haben dem Verletzungspech getrotzt, wir haben gerockt. Es war eine geile Zeit! Ihr wart geil! Wir haben jetzt schon Bock auf die neue Saison!“
Frustbewältigung
Die Oberliga-Runde 2015/2016 ist Geschichte. Die Ahlener SG sicherte sich bekanntlich am letzten Spieltag durch einen 32:27-Erfolg beim VfL Gladbeck den Aufstieg in die Dritte Liga, der TuS Ferndorf II und der TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck müssen den Gang in die Verbandsliga antreten. Neulinge in der nächsten Runde sind der VfL Viktoria Mennighüffen und der OSC Dortmund. Noch nicht beantwortet ist die Frage, ob der Soester TV aus der Dritten Liga absteigen muss oder die Klasse hält.
Selbst Stunden nach der bitteren Niederlage im Aufstiegs-Endspiel gegen die Ahlener SG saßen die meisten Spieler des VfL Gladbeck in der Riesener-Halle noch zusammen. Frustbewältigung war angesagt. „Wir bleiben alle hier“, hatte Trainer Sven Deffte angeordnet. Nötig gewesen wäre das nicht, die Rot-Weißen präsentierten sich auch in der Stunde des Misserfolgs als echtes Team.
Derweil lagen sich die Ahlener in den Armen. Sascha Bertow, der Trainer der vergleichsweise schwach in die Saison gestarteten Münsterländer, hatte in der Riesener-Hallen Tränen in den Augen. „Es mussten doch auch Spieler eingebaut werden“, versuchte er den wackligen Start seiner Mannschaft in die Punkterunde zu erklären. Ferdi Hümmecke habe zuvor noch nie in einer 6:0-Abwehr gespielt und auch der Ex-Zweitliga-Profi Björn Wiegers habe sich erst einmal einbringen müssen. „Das dauert seine Zeit“, so Wiegers. „Mittlerweile sind wir ein Riesen-Team. Wir haben nicht nur drei Torschützen, die toll sind. Wir haben 15 Spieler, und die sind alle toll.“
Geschichte wiederholt sich
Gefeiert wurde auch in Gevelsberg. In der Halle West, von der HSG Gevelsberg-Silschede als „Hölle West“ bezeichnet, wiederholte sich vor 700 Zuschauern Geschichte. Wie im Vorjahr schafften die Gastgeber nämlich den Klassenerhalt am letzten Spieltag der Saison. Dieses Mal durch einen 27:23-Erfolg über die bereits als Absteiger feststehende Zweitvertretung des TuS Ferndorf. „Vielen Dank an alle Fans und Helfer für die tolle Unterstützung. Die Choreografie war der Hammer“, war auf der Facebook-Seite der Gevelsberger zu lesen – und auf den Transparenten dies: „Ein Verein, eine Liebe, ein Traum.“ Wie bereits in der Runde 2014/2015 war die HSG zudem auf Schützenhilfe angewiesen, und die leistete dieses Mal das Team der Sportfreunde Loxten, das sich in eigener Halle mit 32:31 (18:17) gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck durchsetzte. Timo Menger erzielte fünf Sekunden vor dem Ende das entscheidende Tor zum 32:30 für die Gastgeber, das 32:31 durch Nils-Martin Grothaus fiel mit der Schlusssirene und änderte nichts mehr am sportlichen Schicksal der Jöllenbecker, die demnächst in der Verbandsliga ran müssen.
In Gevelsberg mussten sie noch lange vier Minuten auf das Ergebnis aus Loxten warten. Als es bekannt wurde, glich die Halle West einem Tollhaus. Unglaublich, unglaublich“, stammelte Christof Stippel, Manager und Vize der HSG, die somit in ihre fünfte Saison in der Oberliga gehen wird.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff