Das Verletzungspech hat bei den Handballern des VfL Gladbeck schon wieder schwer zugeschlagen: In Ratingen hat es Resid Dervisevic erwischt. Ein Rettungswagen musste den Kreisläufer der Rot-Weißen in ein Krankenhaus bringen.
Tim Deffte, Leiter der Handballabteilung im VfL, konnte am Samstagabend zumindest das Schlimmste schon einmal ausschließen: „Gebrochen ist nichts, Resid ist in Anführungsstrichen nur die Kniescheibe herausgesprungen.“ Wie schwerwiegend die Verletzung des Bosniers ist und wie lange er ausfallen wird, müssen weitere Untersuchungen zeigen. „Eine MRT in der nächsten Woche wird näheren Aufschluss geben“, so Tim Deffte.
Notarzt drückt Dervisevics Kniescheibe wieder herein
Exakt 17:30 Minuten waren beim Turnier um den 5. Sven-Maletzki-Cup in Ratingen in der Partie des VfL Gladbeck gegen den Drittligisten Longericher SC gespielt, als Dervisevic nach einer Abwehraktion plötzlich schrie und auf den Hallenboden fiel. Die VfLer, die in seiner Nähe standen und das lädierte Knie ihres Teamkameraden sahen, wurden allesamt schlagartig kreidebleich im Gesicht.
Die Gastgeber riefen sofort einen Rettungswagen. Der Notarzt setzte Dervisevic noch in der Halle unter Narkose und drückte die Kniescheibe wieder herein. Anschließend wurde der Gladbecker in ein Krankenhaus gebracht.
Dervisevic will wissen, wie das Spiel gegen Longerich ausgegangen ist
Der VfL Gladbeck stand unter Schock, zwei Akteure wollten das Turnier zunächst nicht fortsetzen. Alle anderen wollten aber spielen – und so stellten sich die Rot-Weißen doch wieder auf die Platte. Das war wohl auch im Sinne von Resid Dervisevic. Der meldete sich nämlich später telefonisch bei VfL-Obmann Hans-Jörg Conrad, um über den Stand der Dinge zu informieren. „Und außerdem“, so Conrad, „wollte Resid wissen, wie das Spiel gegen Longerich ausgegangen ist.“
Das war mit 21:24 verloren gegangen. Sven Deffte war ungeachtet dessen angetan von der Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben gegen einen Top-Drittligisten gespielt, der in der nächsten Woche im DHB-Pokal gegen den TV Großwallstadt ran muss. Longerich musste sich strecken, um uns zu bezwingen.“ Seine Gedanken aber, die waren bei Resid Dervisevic. „Der Junge“, so der Trainer des VfL Gladbeck, „tut mir wirklich leid. Er hat sich in der Vorbereitung so angestrengt und war richtig gut in Form.“
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff