Die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck nehmen an dem Turnier um den Sven-Maletzki-Cup der SG Ratingen teil. Ein normales Vorbereitungswochenende steht also für die Rot-Weißen an. Für einen ihrer Spieler gilt das nicht: Thorben Mollenhauer kehrt nämlich am heutigen Samstag nach zweieinhalbjähriger Zwangspause erstmals wieder auf die Platte zurück.
„Ich versuche das mal“, sagt der Rückraumakteur lachend. Er selbst ist wohl am meisten gespannt, wie es in Ratingen für ihn laufen wird: „Mal gucken, wie es klappt.“ Die im Juli des vergangenen Jahres operierte Schulter bereite ihm im Training keine Schmerzen, bislang habe alles gehalten, berichtet Mollenhauer.
Mollenhauer hat die komplette Vorbereitung absolviert
Seit dem Beginn der Vorbereitung absolviert Thorben Mollenhauer wieder das komplette Mannschaftstraining. „Davor habe ich zwar auch mitgemacht, aber eher als Sparringspartner“, erzählt der Gladbecker. Und wie haben dem flexibel einsetzbaren Rückraumakteur die bisherigen Übungseinheiten unter der Regie von VfL-Coach Sven Deffte und Fitnesstrainer Heiner Preute (TV Gladbeck) geschmeckt? „Es macht Spaß.“
Beschwerdefrei an den Trainingseinheiten teilzunehmen, sich konzentriert auf Spiele vorzubereiten, Spaß zu haben mit den Teamkollegen im Training und in Partien, auf all das musste Thorben Mollenhauer lange verzichten. Am 4. März 2017 hat der ewige VfLer, der bisher 264 Pflichtspiele für die erste Mannschaft der Rot-Weißen absolviert und in ihnen sage und schreibe 1309/108 Treffer erzielt hat, letztmals auf der Platte gestanden. Das Team spielte seinerzeit bei der HSG Augustdorf/Hövelhof, Mollenhauer schied mit einer Schulterverletzung aus. Schon wieder.
Den Shooter Mollenhauer wird es vorläufig nicht geben
Denn schon ein knappes halbes Jahr zuvor hatte es ihn an der Schulter erwischt, im Oberliga-Spitzenspiel gegen den TuS Spenge. Mollenhauer fiel lange aus, und noch länger dauerte die Zwangspause nach der in Augustdorf erlittenen Verletzung. Was auch daran lag, dass sich Thorben Mollenhauer zwischenzeitlich beim Volleyballspielen in der Schule – der VfLer ist Lehrer von Beruf – ein weiteres Mal die Schulter auskugelt hat.
Nun endet die lange Leidenszeit und Publikumsliebling Thorben Mollenhauer kann erstmals wieder für den VfL Gladbeck auflaufen. Die Fans werden sich freuen. Allerdings müssen sie sich an einen „anderen“ Handballer gewöhnen. Den Shooter Mollenhauer, den wird es nämlich zunächst einmal nicht geben. „Momentan jedenfalls nicht“, räumt er ein. Was für die Mannschaft aber so schlimm wohl nicht ist, schließlich stehen im Aufgebot der Rot-Weißen einige andere wurfgewaltige Rückraumschützen.
Mollenhauer möchte mit dem VfL besser abschneiden als zuletzt
Welches Ziel verfolgt Thorben Mollenhauer mit dem VfL in der neuen Saison? „Ich denke mal, wir sollten besser abschneiden als in der vergangenen Saison.“ Zur Erinnerung: Die Gladbecker haben die Spielzeit 2018/2019, in der sie zwischenzeitlich sogar in Abstiegsgefahr geraten waren, letztlich als Tabellensiebter beendet. Favorit ist für den Rückkehrer die TSG AH Bielefeld: „Die Altenhagener Truppe ist sogar haushoher Favorit. Außerdem erwarte ich Loxten, Hamm II und Soest vorne.“
Meisterschaftsspiele gegen die TSG AH Bielefeld oder die Sportfreunde Loxten, die stehen erst später an. Jetzt geht’s erst einmal nach Ratingen zum Turnier um den Sven-Maletzki-Cup. Für die meisten VfLer ist das ein ganz normales Wochenende in der Saisonvorbereitung. Für Mollenhauer gilt das nicht.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff