VfL verpasst nächste Überraschung

Die Handballer des VfL Gladbeck kassierten beim TSV Bayer Dormagen eine 29:32 (18:15)-Niederlage. Mit ein wenig mehr Cleverness und Glück hätten die Rot-Weißen vor knapp 1000 Zuschauern durchaus einen Punkt entführen können.

Die Handballer des VfL Gladbeck haben in der 3. Liga West eine weitere Überraschung verpasst. Die Rot-Weißen, die in der Vorwoche Tabellenführer Wilhelmshavener HV gestürzt hatten, verloren beim TSV Bayer Dormagen knapp mit 29:32 (18:15). Der Gladbecker Rückraumspieler Michael Kintrup sprach nach den 60 Minuten das aus, was wohl alle VfL-er dachten: „Mund abputzen und weitermachen.“

TSV Bayer Dormagen – VfL Gladbeck 32:29 (18:15)

VfL: An. Tesch, Hüsener (1), Koraman (1), Kunze (1), S. Deffte, Singh Toor, Krönung (6), Mollenhauer (7), Lüning, Al. Tesch (1), Kintrup (7), Schomburg (5/3).

Spielfilm: 2:2 (5.), 4:2 (7.), 5:5 (10.), 9:7 (14.), 11:8 (16.), 12:11 (19.), 15:14 (25.), 15:18 (30.), 17:21 (37.), 19:23 (40.), 23:23 (47.), 26:24 (50.), 29:28 (53.), 31:29 (58.), 32:29 (59.).

956 Zuschauer im TSV Bayer Sportcenter sahen eine spannende Partie, in der letztlich Nuancen den Ausschlag zugunsten der Gastgeber gaben. Für die Entscheidung sorgte 66 Sekunden vor dem Ende der Dormagener Rechtsaußen Robin Doetsch mit seinem Treffer zum 32:29. Als die Akteure des ehemaligen Bundesligisten kurze Zeit später mit ihren Fans ausgelassen den Erfolg feierten, sagte VfL-Trainer Holger Krimphove: „Die mussten sich heute ganz schön strecken, um zu gewinnen.“

Tatsächlich verlangten die Gladbecker dem TSV Bayer alles ab. Ende der ersten Halbzeit nutzte der VfL eine Schwächephase der Dormagener zu vier Treffern in Folge aus. Die Rot-Weißen, die mit 14:15 zurückgelegen hatten, gingen mit einer 18:15-Führung in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel baute der Gast diese auf vier Tore aus (21:17/34., 23:19/40.).

Bayer-Trainer Jörg Bohrmann reagierte – er ließ Michael Kintrup von Jarno Pusch und schließlich auch Thorben Mollenhauer von Simon Ernst an die kurze Leine legen. Mit Erfolg. Den bis dahin im Angriff sehr geduldig und effizient spielenden Gladbeckern glückte sieben Minuten lang kein Treffer. Dormagen glich aus (47.). Pascal Kunze traf für den VfL zum 24:23. Simon Ernst erzielte im Gegenzug das 24:24 und brachte in der 48. Minute die Dormagener erstmals wieder in Führung. Diese gaben die nun konzentriert und konsequent spielenden Gastgeber nicht mehr ab.

Holger Krimphove wollte nach der Partie trotz der Niederlage das Positive sehen: „Wir haben gegen die Mannschaft, die in der Liga das höchste Tempo spielt, 50 Minuten lang sehr gut dagegengehalten. In dieser Zeit konnte man nicht sehen, wer in der Tabelle oben steht und wer um den Klassenerhalt kämpft.“ In den letzten fünf Minuten jedoch habe man dies erkennen können. „In dieser Phase hat Dormagen fehlerfrei gespielt“, sagte Krimphove, „und deshalb auch verdient gewonnen.“

Quelle: WAZ, Thomas Dieckhoff

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