Um den Anschluss nach oben zu halten, muss der VfL Gladbeck in Harsewinkel gewinnen. Doch das wird nicht leicht, meint Trainer Sven Deffte.
Die Zahlen lügen nicht: Der VfL Gladbeck hat nur eines der vergangenen neun Spiele in der Handball-Oberliga Westfalen verloren, die TSG Harsewinkel in dieser Spanne nur eines gewonnen. Harsewinkel kassiert im Schnitt mehr als 31 Tore pro Spiel, wirft dabei nur 22,7.
Das ist sowohl die schlechteste Abwehr-, als auch die schlechteste Angriffsleistung der Liga. Diese Zahlen schlagen sich auch in der Tabelle nieder: Harsewinkel ist Tabellenletzter, der VfL Vierter. Und will dort bleiben – mindestens.
Punkte müssen eine Selbstverständlichkeit sein
„Wir wollen in den Spielen bis Weihnachten keine Punkte mehr abgeben, das sind alles drei Spiele, die wir gewinnen können“, gibt VfL-Trainer Sven Deffte die Marschroute vor, „und oben dran bleiben. Das ist unser Ziel.“ Es geht noch gegen Mennighüffen, nach Oberaden – aber zuerst eben nach Harsewinkel zum Tabellenletzten, wo Samstag um 19.15 Uhr Anwurf in der Sporthalle am Prozessionsweg ist.
Dort geht es um Punkte, die für den VfL eine Selbstverständlichkeit sein müssen, wenn er nochmal die Spitze angreifen will. Aber Deffte warnt.
Harsewinkel hat sich verstärkt
Denn die eingangs genannten Zahlen lügen zwar nicht, der Trainer warnt aber auch davor, sich davon täuschen zu lassen. „Sie hatten mit einer jungen Mannschaft anfangs ein paar Ausfälle. In den vergangenen zwei Wochen sind sie aber in der Liga angekommen“, so Deffte.
Mit dem Heimsieg gegen Möllbergen punktete Harsewinkel erstmals, gegen Mennighüffen gab es ein ganz unglückliches 27:28. Und Deffte kann auch begründen, warum Harsewinkel inzwischen konkurrenzfähig ist.
Der Hauptgrund trägt die Rückennummer 8 und den schwer aussprechbaren Namen Nikola Krspogacin, ist zwei Meter groß und ein gefährlicher Schütze von der linken und mittleren Rückraumposition. „Sie haben ihn im Oktober verpflichtet und er hilft direkt weiter“, sagt Deffte, „durch ihn kommen sie zu vielen einfachen Toren.“
VfL will die Haupttorschützen stoppen
Gemeinsam mit den Haupttorschützen Sven und Florian Bröskamp ist es der Schlüssel für den VfL, Krspogacin zu stoppen. „Die einfachen Tore müssen wir ihnen wegnehmen“, so Defftes Plan. „Und im Angriff haben wir eigentlich die Mittel, um ihre Abwehr zu knacken.“
Bis auf Björn Sankalla (fraglich) und Tim Krause, der nach seinem Kreuzbandriss wieder über Knieprobleme klagte und sich komplett auskurieren soll, hat Deffte seinen kompletten Kader zur Verfügung.
Wunsch und Warnung von Trainer Deffte
Einen Wunsch und zugleich Warnung hat der Trainer an sein Team, das auch gegen schwächere Gegner schon oft genug für reichlich Drama gesorgt hat: „Da herrscht Aufbruchsstimmung, die Halle ist dort immer voll und steht hinter der Mannschaft. Wir dürfen überhaupt keine Euphorie beim Gegner aufkommen lassen. Sonst wird es schwierig.“
Quelle | WAZ, P. Ziser