Mit dem Unentschieden im Revierderby gegen Schalke runden die Gladbecker einen guten Start ab. Das Derby-Fazit ist rundum positiv.
Kurz nach Spielende des Revierderbys tanzten die Spieler des FC Schalke auf dem Parkett der Riesenerhalle und sangen: „Hier regiert der S04!“ Sie feierten den 24:24-Punktgewinn in Gladbeck wie einen Sieg. Die Gladbecker waren da schon auf dem Weg in die Kabine, schnell verschwunden nach der Schlusssirene. Aber nicht aus Enttäuschung.
„Das machen wir ganz oft so“, erklärte Abteilungsleiter Tim Deffte nachher. „Sven wollte einfach nur ein paar Worte an die Mannschaft richten – er hat gesagt, dass er stolz auf die Jungs ist“, offenbarte er, was sein Bruder und Trainer den Spielern unmittelbar nach dem Unentschieden im Revierderby sagte, bevor es zurück raus zu den Fans ging.
Da schrieben Björn Sankalla, Sebastian Büttner und Co. dann auch wieder fleißig Autogramme und sahen schon deutlich glücklicher aus als unmittelbar nach dem Ende des Spiels, als die meisten doch etwas enttäuscht wären. „Natürlich hätten wir lieber den Sieg genommen, klar“, meinte Sven Deffte, war aber angesichts der Personalsorgen voll zufrieden mit dem Ergebnis.
Gladbecker Probleme im Angriff
Besonders dem Offensivspiel war aber anzusehen, dass das Abschlusstraining ausgefallen war, da mehr als eine Handvoll Spieler verletzt oder zumindest schwer angeschlagen war. Deffte machte während des Spiels klar, dass er nicht zufrieden war, tauschte im Rückraum von Fynn Blißenbach zu Felix Brockmann, zu Pascal Kunze und wieder zu Brockmann.
Letzterer erzielte am Ende das Tor, das den einen Punkt sicherte, Sankalla hatte zuvor das Spiel an sich gerissen. „Der Trainer sagt immer, so lange etwas klappt, sollen wir es weiter machen“, meinte Sankalla über die Phase, als er vier Tore in Serie erzielte – aus der zweiten Reihe. Blass dagegen blieb Max Krönung, der erst nach mehr als 50 Minuten sein erstes und einziges Feldtor erzielte.
„Werbung für den Handball in unserer Region“
Es war nicht perfekt, böse über das Remis war beim VfL aber keiner. Von der Lichtshow vor dem Anwurf, über die mitreißende Atmosphäre auf den (ausverkauften) Rängen bis zum dramatischen Finale – es war ein toller Handball-Abend. „Werbung für den Handball in unserer Region“, wie Tim Deffte meinte.
Bis zum 27. Oktober haben die Gladbecker jetzt Herbstpause, dann will der VfL voll fit angreifen. Mit 8:4 Punkten aus dem knackigen Auftaktprogramm könne man sehr gut leben, rechnet Björn Sankalla vor: „Die Vorgabe des Trainers für die englische Woche waren 4:2 Punkte – mit den Siegen gegen Hemer und Ferndorf und dem Punkt heute haben wir 5:1. Alles gut. Und im Herbst kommen dann die Gegner, die wir schlagen wollen und müssen. Da wollen wir eine Serie starten.“
Quelle | WAZ, Philipp Ziser