Gladbeck. Der VfL Gladbeck empfängt am letzten Spieltag der Oberliga-Saison den Soester TV. Wie die Bilanz von VfL-Handballchef Tim Deffte ausfällt.
Einmal noch müssen die Handballer des VfL Gladbeck ran. Dann ist die Oberliga-Saison beendet. „Endlich“, sagt Abteilungsleiter Tim Deffte und spricht damit aus, was wohl auch Mannschaft und Fans der Rot-Weißen denken. Statt erneut ganz oben in der Tabelle mitzumischen, belegt der VfL vor dem letzten Spiel der Runde 2017/2018 gegen den Soester TV (Sa., 19 Uhr, Riesener-Halle) mit 25:25-Punkten den achten Platz.
„Das war gefühlt wieder eine sehr lange Saison“, sagt Tim Deffte. Er macht keinen Hehl daraus, mit dem Abschneiden der Mannschaft nicht zufrieden zu sein. „Das“, sagt der ehemalige Klassetorwart, „sind wir alle nicht.“
Tabellenplatz ist für Deffte nicht der einzige Maßstab
Gleichwohl hält er nichts davon, nur den Tabellenplatz als Maßstab zu nehmen: „Dies Betrachtung ist mir zu oberflächlich.“ Zum einen, so Tim Deffte, hätten sich in der jetzt zu Ende gehenden Saison viele junge Spieler – namentlich erwähnt er Felix Brockmann und Hendrik Alkemper – erneut weiterentwickelt.
Und zum anderen sei die Liga stärker gewesen als jemals zuvor. Tim Deffte: „Die Oberliga heutzutage ist mit der vor zehn Jahren doch überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Was mittlerweile alleine an Geld in dieser Klasse unterwegs ist, ist schon fast unglaublich. Spenge hatte einen Megaetat, von Altenhagen gar nicht zu reden. Erinnert sei auch an die Millionenstiftung für Loxten.“ Und was macht angesichts dieser wirtschaftlichen Realität der VfL?
VfL baut sieben weitere Eigengewächse ins Team ein
„Wir werden unseren Weg weitergehen“, betont Tim Deffte und verweist darauf, dass in der neuen Saison in Jan Schmiemann, Philipp Tosson, Mats Diergardt, Moritz Schölich, Nick Kalhöfer und Tim-Frederic Neumann gleich weitere sechs Eigengewächse zum erweiterten Aufgebot der ersten Mannschaft gehören werden – wie auch Hans Müller, der aber etwas älter ist als die zuerst genannten. Und Tim Deffte betont: „Und natürlich haben wir den Anspruch, wieder oben mitzuspielen.“
Beim VfL Gladbeck gucken sie bereits nach vorn. Am vergangenen Dienstag setzten sich Tim Deffte, sein Bruder Sven, der das Team ja trainiert, und die Spieler zusammen, um zu besprechen, wie es weitergehen soll und wird ab Juli, wenn die Rot-Weißen in die Vorbereitung auf die neue Saison starten. Tim Deffte: „Natürlich wurde auch über die letzten Wochen gesprochen. Bei aller Selbstkritik, die wir geübt haben und üben, halte ich es für nicht angebracht, jetzt alles zu hinterfragen.“
Schneider und Enders werden verabschiedet
Die Mannschaft habe, nachdem sie zuletzt zwei überaus erfolgreiche Saisons gespielt hat, schlicht und ergreifend eine schlechte Phase erwischt, auch als Folge des erneut anhaltenden Verletzungspechs. „Wir können Spiele in dieser ausgeglichenen Liga nur gewinnen, wenn wir 100 oder mindestens 95 Prozent unseres Leistungsvermögens abrufen“, betont Tim Deffte.
Der wird vor dem Spiel gegen den Soester TV zwei Spieler verabschieden. Bekanntlich verlassen Torwart Andor Schneider und Kreisläufer Christoph Enders den VfL. Schneider hütete drei Jahre lang den Kasten der Rot-Weißen, Enders spielte zwei Jahre lang für Gladbeck. Er kehrt zum MTV Rheinwacht Dinslaken zurück.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff