Handball-Oberligist VfL Gladbeck hat in Dortmund klar gewonnen. Warum Coach Deffte dennoch nicht völlig zufrieden war, hat er der WAZ verraten.
Der VfL Gladbeck überwintert in der Handball-Oberliga auf dem zweiten Tabellenplatz, punktgleich mit Spitzenreiter TuS Spenge und der auf Rang drei notierten SG Menden Sauerland. Am letzten Spieltag des Jahres kamen die Rot-Weißen bei Aufsteiger OSC Dortmund noch zu einem mühelosen 32:24 (18:13)-Sieg.
OSC Dortmund – VfL Gladbeck 24:32 (13:18)
VfL Gladbeck: Büttner – Steinbach (1), Kunze (3), Janus (5/1), Dalian (4), Sankalla (8/3), Tolstych (1), Enders (3), Giesbert (1), Pfänder (2), Blißenbach (4), Brockmann.
Spielfilm: 2:3 (6.), 2:8 (10.), 4:8 (11.), 6:9 (15.), 7:11 (18.), 9:12 (21.), 10:15 (25.), 11:17 (27.), 13:18 (30.), 15:19 (35.), 15:22 (38.), 18:23 (42.), 18:27 (48.), 21:27 (53.), 21:30 (55.), 22:32 (59.), 24:32 (60.).
Sven Deffte, Trainer des VfL Gladbeck, hatte vor der Partie in der Halle Hacheney ein ungutes Gefühl. Als er erfuhr, dass die Anzeigetafel nicht funktionierte, trommelte der Übungsleiter mitten in der Aufwärmphase seine Mannschaft noch einmal zu einer kurzen Lagebesprechung zusammen.
„Ich habe“, verriet Sven Deffte später der WAZ, „die Jungs informiert, dass die Anzeigetafel kaputt ist und dass wir uns, weil auch nur wenige Zuschauer da waren, auf keinen Fall einlullen lassen dürfen.“ Tatsächlich herrschte eine Atmosphäre wie bei einem Testspiel. Oder, in den Worten des verletzten Gladbecker Kapitäns Thorben Mollenhauer: „Man kommt sich ein bisschen vor wie an einem Dienstagabend in Westerholt.“
VfL-Trainer Deffte vermisst phasenweise Konsequenz
Die Spieler des VfL Gladbeck ließen sich von der merkwürdigen Stimmung in Dortmund indes überhaupt nicht beeindrucken. Von Beginn an spielte der Tabellenzweite gegen die offensive OSC-Deckung geschickt und mit viel Tempo, außerdem funktionierte die 6:0-Abwehr einmal mehr leidlich gut. Spätestens nach den Treffern von Sebastian Janus und Björn Sankalla zum 7:2 und 8:2 konnte Sven Deffte erst einmal beruhigt auf der Ersatzbank Platz nehmen.
„Eine offensive Deckung liegt uns mehr als eine 6:0 wie Mennighüffen sie spielt“, sagte Sven Deffte nach der Partie. Trotz des deutlichen Erfolgs war er jedoch „nicht 100-prozentig zufrieden“. Warum nicht? „Wir haben phasenweise nicht konsequent genug gespielt. Hätten wir das getan, wäre der Drops sehr viel früher gelutscht gewesen.“
Youngster Fynn Blißenbach erzielt vier Tore
Die Dortmunder hatten am Samstagabend allerdings nicht die Klasse, um den VfL Gladbeck ernsthaft vor Probleme oder gar in Bedrängnis zu bringen. Und so durften auf Seiten der Gäste schließlich die ganz jungen Spieler zeigen, was sie können. Und das ist, wie erneut zu sehen war, eine ganze Menge.
Der A-Jugendliche Mats Pfänder machte auf der Mitte seine Sache ebenso gut wie auf Linksaußen der A-Jugendliche Fynn Blißenbach. Letztgenannter, ein Eigengewächs, steuerte vier blitzsaubere Treffer zum ungefährdeten Erfolg der Gladbecker bei.
32:24 ist der bisher höchste Saisonsieg des VfL
In den letzten Minuten schaltete der VfL, der infolge gravierender Verletzungsprobleme in der Saison schon seit zwei, drei Wochen auf der letzten Rille lief, einen Gang zurück. Ungeachtet dessen dominierten die Rot-Weißen weiter das Geschehen. Am Ende stand der bisher höchste Saisonerfolg für die Gladbecker.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff