Gladbeck. Die Handballer des VfL Gladbeck werden weiter vom Pech verfolgt: Im Heimspiel gegen Augustdorf müssen die Rot-Weißen auch noch Björn Sankalla ersetzen.
Die Handballer des VfL Gladbeck müssen mit einer Art U20-Rückraum ihr Oberliga-Heimspiel gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof bestreiten. Der Grund: Neben den Langzeitverletzten Max Krönung und Thorben Mollenhauer steht auch Björn Sankalla den Rot-Weißen nicht zur Verfügung. Zur Erinnerung: Dieses Trio hat in der vergangenen Saison 499 Treffer für den VfL erzielt.
In der Partie am heutigen Samstag, los geht’s in der Riesener-Halle um 19.30 Uhr, bieten die Gastgeber daher einen superjungen Rückraum auf. Mats Pfänder und Fynn Blißenbach sind noch A-Jugendspieler, Alexander Kramer und Felix Brockmann sind diesem gerade entwachsen. Über Erfahrung verfügen nur noch Pascal Kunze und Dustin Dalian. „Wir müssen“, sagt VfL-Trainer Sven Deffte, „wie zuletzt in Bielefeld extrem kämpfen, mit Leidenschaft zur Sache gehen und eine gute Deckung hinstellen, um vielleicht doch eine Chance zu haben.“
Sankalla plagt sich wie schon in der vergangenen Woche mit einer Mandelentzündung herum. In Bielefeld, beim überraschenden Erfolg der Gladbecker, stellte er sich trotzdem zur Verfügung und avancierte zum besten Schützen und zum Chef des VfL auf der Platte. Danach ging es ihm aber richtig schlecht, so dass er die Erkrankung nun auskurieren möchte.
Neben Krönung, Mollenhauer und Sankalla muss der VfL zudem Torwart Andor Schneider ersetzen, der sich wie berichtet am vergangenen Sonntag einen Kreuzband- und Meniskusriss zugezogen hat und viele Monate lang ausfallen wird. „Das ist wie eine Seuche“, sagt Sven Deffte kopfschüttelnd, „das ist der vierte Kreuzbandriss in den vergangenen zwei Jahren.“
Immerhin: Tim Deffte, Sven Defftes Bruder und Leiter der Handballabteilung, erklärte sich sofort bereit, seinen sportlichen Ruhestand zu unterbrechen. Am vergangenen Dienstag nahm der Schlussmann, der nach der vergangenen Meisterschaftsrunde seine aktive Karriere eigentlich beendet hatte, erstmals wieder am Training der Mannschaft teil.
HSG verfügt über starken Rückraum
Tim Deffte machte seine Sache gut. Ungeachtet dessen wird zunächst Sebastian Büttner – und damit ein weiterer Youngster – heute Abend den Kasten des VfL Gladbeck hüten.
Die Gäste aus Augustdorf schätzt Sven Deffte als starken Gegner ein. „Ihre erste Sieben“, sagt der Trainer des VfL, „ist nicht schlechter besetzt als die von Bielefeld.“ Die HSG habe sich mit Felix Bahrenberg (LIT Handball) und Patrik Pristas (HSV Insel Usedom) sehr gut verstärkt und könne nun einen „richtig knackigen Rückraum“ aufbieten. Der müsse unter Kontrolle gebracht werden. „Wir müssen versuchen“, sagt Sven Deffte, „Augustdorf bei 23 oder 24 Toren zu halten. Wenn uns das gelingt, was allerdings sehr schwer wird, haben wir eine Chance zu punkten.“
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff