Gladbeck. Handball-Oberligist VfL Gladbeck meldet einen Zugang für die Saison ‘17/18. Der neue Mann heißt Tim Krause und spielt noch in Scherlebeck.
Einen Tag nach dem 30:29-Kraftakt bei Lit Tribe Germania in Hille-Nordhemmern haben die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck schon wieder an ihrer Zukunft gebastelt und einen Spieler für die neue Saison verpflichtet.
In Tim Krause wechselt im Sommer ein 19 Jahre junger, talentierter Linkshänder, der im rechten Rückraum und auf Rechtsaußen eingesetzt werden kann, von Westfalia Scherlebeck an die Schützenstraße nach Gladbeck.
Aus der 2. Kreisklasse in die Oberliga Westfalen
Westfalia Scherlebeck? Kenner der lokalen Handballszene werden nun vielleicht ungläubig den Kopf schütteln. Denn der Verein, für den der künftige VfLer am Ball ist, kämpft in der 2. Kreisklasse um Punkte und ist somit ein Ligarivale der zweiten Mannschaft des TV Gladbeck.
Aus der 2. Kreisklasse in die leistungsstarke Westfalen-Oberliga – ist dieser Sprung nicht viel zu groß, kann das tatsächlich funktionieren?
Linkshänder stammt aus der Schule von Tusem Essen
Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung des VfL Gladbeck, lacht, als ihm diese Frage gestellt wird. „Tim Krause ist alles andere als ein klassischer Spieler aus der 2. Kreisklasse“, betont er und verweist auf die sportliche Vita Krauses.
Der aus Herten stammende Linkshänder genoss nämlich seine handballerische Ausbildung bei Tusem Essen und gehörte vor nicht allzu langer Zeit noch zu den Stammspielern der Essener A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft. „Tim hat sich auf die Schule konzentriert und ist deshalb nach Scherlebeck zurückgekehrt“, so Tim Deffte.
Krause hat ein Probetraining in Gladbeck absolviert
In der neuen Saison will Krause sportlich aber wieder angreifen und sich in einer höheren Spielklasse versuchen. Er nahm daher Kontakt zum VfL Gladbeck auf. Tim Deffte lud den jungen Mann in Absprache mit seinem Bruder Sven, der ja der Coach der Rot-Weißen ist, zum Probetraining ein.
„Es hat sich bei jungen, talentierten Spielern aus der Region herumgesprochen“, so Tim Deffte, „dass sie bei uns eine echte Chance bekommen.“
Deffte-Brüder sind sich schnell einig gewesen
Die Defftes waren sich schnell einig. „Tim Krause“, so der Trainer des Tabellenzweiten der Oberliga Westfalen, „ist schnell, sprunggewaltig und gerade im Kopf.“ Er könne das Team verstärken. Tim Deffte sieht’s ganz genauso: „Tim ist sehr gut ausgebildet und unheimlich schnell. Er kann den Konkurrenzkampf in unserer Mannschaft forcieren.“
Schon einige Male hat der VfL Gladbeck in jüngerer Vergangenheit mit Spielern, die durch die Tusem-Schule gegangen sind, sehr gute Erfahrungen gemacht. Torjäger Max Krönung beispielsweise spielte ebenso einst für den Nachwuchs des Traditionsvereins von der Essener Margarethenhöhe wie Linksaußen Florian Bach.
VfL Gladbeck hat Personalplanungen abgeschlossen
Und auch die Tesch-Zwillinge Andreas und Alexander fanden vor Jahren den Weg vom Tusem nach Gladbeck. Inzwischen haben sie den VfL aber wieder verlassen und sind für den West-Drittligisten Ahlener SG (Andreas) bzw. für den Nordrhein-Regionalligisten HC Wölfe Nordrhein (früher: OSC Rheinhausen) aktiv.
Der VfL Gladbeck hat seine Personalplanungen mit der Verpflichtung vom Tim Krause abgeschlossen. „Wir gehen mit einem Kader von 17 Mann in die neue Saison“, betont Tim Deffte.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff
Foto | WAZ, Michael Gohl
Gladbeck. Handball-Oberligist VfL Gladbeck hat in Hille-Nordhemmern ein bereits verloren geglaubtes Spiel noch gewonnen. Ein Youngster brachte die Wende.
Der VfL Gladbeck bleibt in der Handball-Oberliga Spitzenreiter SG Menden Sauerland auf den Fersen. Während der Tabellenführer in Augustdorf gewann, setzten sich die Rot-Weißen in Hille-Nordhemmern erfolgreich in Szene. Dabei drehten die Gladbecker in den letzten 15 Minuten ein eigentlich schon verlorenes Spiel. Den entscheidenden Treffer zum 30:29 erzielte 20 Sekunden vor dem Ende VfL-Torjäger Max Krönung.
Lit Tribe Germania – VfL Gladbeck 29:30 (17:11)
VfL Gladbeck: Büttner – Brockmann (3), Sankalla (10/6), Steinbach (1), Enders (1), Krönung (6), Bach (2), Dalian (1), Giesbert (5), Tolstych (1), Janus.
Spielfilm: 4:4 (8.), 9:4 (16.), 14:5 (24.), 17:11 (30.), 21:15 (38.), 25:17 (45.), 26:22 (50.), 28:25 (54.), 29:29 (59.), 29:30 (60.).
In der Halbzeitpause versuchte Sven Deffte, der Trainer der Gladbecker, die Seinen wachzurütteln: „Meine Mannschaft war in den ersten 30 Minuten überhaupt nicht da, das war das Schlimmste, was ich von ihr in den vergangenen drei Jahren gesehen habe.“
Trotz der Kabinenpredigt wurde es zunächst nicht besser. 15 Minuten vor dem Ende lag Lit mit 25:17 in Führung. Was sollte aus Lit-Sicht da noch schiefgehen?
VfL-Trainer Deffte stellt auf eine 4:2-Abwehr um
Eine Menge. Sven Deffte reagierte nämlich und brachte Youngster Felix Brockmann. Außerdem ordnete er eine 4:2-Deckung an. Brockmann glückten prompt einfache Tore. „Felix war heute der entscheidende Faktor“, lobte Sven Deffte später das Talent. Und auch die neue Abwehrformation funktionierte.
„Dann hat alles gepasst“, kommentierte Sven Deffte. Dem VfL, der alleine im ersten Abschnitt sechsmal an den Pfosten oder die Latte getroffen hatte, glückte nun Tor um Tor. Hinzu kam eine starke Leistung von Sebastian Büttner im Kasten. „Sebastian“, so der Gladbecker Trainer, „hat schon in der ersten Halbzeit gut gehalten. Ohne ihn wäre die Partie nach 30 Minuten schon verloren gewesen.“
Krönung erzielt 20 Sekunden vor Schluss das Siegtor
20 Sekunden vor Schluss, der VfL spielte in Überzahl, brachte Max Krönung seine Farben in Führung. Nordhemmern konnte die verbleibende Zeit nicht mehr zum Ausgleich nutzen.
Die Rot-Weißen jubelten. Auch Sven Deffte freute sich natürlich über den Erfolg. Er wusste aber auch, dass sein Team mit einem tiefblauen Auge davongekommen waren. „In 100 Spielen geht so etwas einmal gut“, sagte der VfL-Trainer.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff
03. März 2017
VfL Gladbeck II will im Abstiegskampf weiter punkten
Gladbeck. Handball-Landesligist VfL Gladbeck II will im Abstiegskampf weiteren Boden gutmachen. In Ahlen drohen allerdings zwei Stammkräfte auszufallen.
Die Zweitvertretung des VfL Gladbeck will im Abstiegskampf der Handball-Landesliga den nächsten Big Point landen und mit dem vierten Sieg in Serie auch die Ahlener SG II in den Tabellenkeller ziehen. Los geht’s in Ahlen am Samstag, 4. März, um 15 Uhr.
Die kurze Handballpause über Karneval kam für die Rot-Weißen denkbar ungelegen. Schließlich waren sie doch gerade erst in Fahrt gekommen. „Wir wollen dieses Selbstvertrauen natürlich mitnehmen. Wenn wir unsere Leistung bringen, sind wir schwer zu schlagen“, sagt Trainer Heiko Brandes – Spielpause hin, Spielpause her – selbstbewusst.
Korona und Blißenbach drohen in Ahlen auszufallen
Verzichten muss er allerdings möglicherweise auf Keeper Philipp Korona und auf Youngster Fynn Blißenbach, deren Ausfälle schmerzhaft werden könnten. „Trotzdem wollen wir die 8:0-Serie anpeilen. Wir haben zuletzt unseren ersten Auswärtssieg gefeiert und wollen daran anknüpfen“, so Brandes. Gleichzeitig warnt Heiko Brandes vor den Gastgebern, einem jungen, dynamischen Team mit starker Deckung.
Sollte der VfL II tatsächlich in Ahlen gewinnen, würden die Rothemden die Gastgeber damit gehörig unter Druck setzen. Nur noch zwei Punkte würden beide Mannschaften dann trennen.
Hinspiel in der Riesener-Halle ist ohne Sieger geblieben
Das Hinspiel blieb übrigens ohne Sieger. Am 29. Oktober des vergangenen Jahres trennte sich der VfL von der Zweiten des Drittligisten aus Ahlen in der Riesener-Halle 25:25.
Quelle | WAZ, Sebastian Himmelseher