30. Nov. 2015
Ende gut – alles gut?
Das erste Spiel am vergangen Samstag (17.10.2015) in der Riesener Halle bestritt die Vierte gegen Westfalia Scherlebeck 2. Was für die Gladbecker bereits das fünfte Saisonspiel war, bedeutete für den Gast aus Herten den Saisonauftakt.
Schon zu Beginn wurde eigentlich von den erstmals in neuen Trikots eingekleideten Rothemden für klare Verhältnisse gesorgt. Nach Anwurf Scherlebeck traf man nach erfolgreicher Abwehr selbst zum 1:0 und führte schnell über 5:1 und 7:2 sehr deutlich. Hochwertig war allerdings das Spiel zum diesen Zeitpunkt wahrlich nicht, denn die sonst so starke Gladbecker Abwehrreihe offenbarte einige Schwächen und das Rückzugsverhalten ließ auch zum wiederholten Male zu wünschen übrig.
Dass es nie richtig eng wurde, hatte mehrere Gründe. Zum einen kamen Gegenstoßpässe der Scherlebecker selten an, obwohl ihr flinker Rechtsaußen oft frei stand, zum anderen suchten deren Halbpositionen, die einzigen „Shooter“ der Gäste, selten den Abschluss. Dabei wurde es immer gefährlich, wenn sie dies taten, denn mit diesem eigentlich einfach zu verteidigenden Muster kamen die Gladbecker zunächst nicht gut klar – eigentlich ihre Stärke in dieser Saison. Einzig Adams im Tor schien ein Sahnetag erwischt zu haben, konnte einige 100%ige parieren.
Nur zwischenzeitlich konnten die Hertener diese laxe Defensivarbeit ausnutzen, als es nach einer 7-Tore-Führung (12:5) plötzlich nur noch 13:10 stand. Mit einem 15:11 ging es schließlich in die Halbzeit.
So richtig zufrieden war niemand mit seiner eigenen Leistung in der Kabine der Gastgeber. Man schwor sich ein der Konzentration wieder zu erhöhen und einfach Gas zu geben; ein Plan für die zweite Hälfte, die in der Vergangenheit oft nur heiße Luft war.
Das ist glücklicherweise diese Saison anders. In den ersten 10 Minuten nach Wiederanpfiff plätscherte in der Tat das Spiel weiter vor sich hin, aber die Vierte gefährdete ihre Führung nicht mehr.
Mitte der zweiten Halbzeit konnten sie dann auch endlich die Führung Richtung Vorentscheidung wieder ausbauen. Auch als einige Rothemden nacheinander zum Ausruhen eine 2-Minuten-Strafe kassierten, anstatt sich einfach auswechseln zu lassen, konnten die Scherlebecker ihren Überzahl nie zu ihren Gunsten nutzen.
Nachdem Trainer Todt nach 50 Minuten noch schnelle Spieler eingewechselt hatte, war das Spiel endgültig gelaufen. Die Gästespieler waren schon ziemlich müde, so dass gerade die jungen Spieler leichtes Spiel mit dem Überrennen hatten. Die Kiste war mit einem 30:20 fällig; das Spiel endete schließlich mit 35:24.
Nach drei knappen Siegen war es mal wieder ein deutliches Endergebnis. Für die Spiele gegen den kommenden Gegnern müssen allerdings die Nachlässigkeiten vermindert werden.
Für den VfL auf der Platte: Hubert Adams, Daniele Vittori – Jan Beckmann, Lukas Dommann, Björn Kasperitz, Lars Keller, Jan Kischkel, Lukas Klimmek, Hayato Kunigo, Benedikt, Bernd Vonnemann, Kai Brockmann
29. Nov. 2015
Kunze rettet VfL Gladbeck einen Punkt
Gladbeck/Hamm. Der VfL Gladbeck trennte sich in der Oberliga von der SG Handball Hamm 30:30. 95 Sekunden vor Schluss lagen die Rot-Weißen noch mit 28:30 zurück.
Immerhin noch einen Punkt brachte Handball-Oberligist VfL Gladbeck aus Hamm mit. 30:30 hieß es am Ende eines intensiv geführten Vergleichs, in dem die Rot-Weißen kurz vor Schluss eigentlich schon wie die Verlierer aussahen.
SG Handball Hamm II – VfL Gladbeck 30:30 (15:15)
VfL Gladbeck: T. Deffte (1. – 54.), Schneider (54. – 60. und bei einem Siebenmeter) – Sankalla (8), Steinbach, Kunze (3), Singh Toor (1), Krönung (5), Mollenhauer (9/5), Bach (2), Rauschel, Kryzun, Janus (1), Tolstych (1).
Spielfilm: 2:2 (4.), 4:4 (6.), 4:8 (13.), 6:10 (17.), 7:12 (22.), 10:12 (24.), 14:14 (29.), 15:15 (30.), 19:19 (38.), 19:22 (42.), 23:23 (47.), 26:24 (52.), 28:26 (55.), 30:28 (59.), 30:30 (60.).
58:25 Minuten waren am Sonntagabend in der Sporthalle des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Werries gespielt, als Dominik Weigel das 30:28 für die SG Handball Hamm II erzielte. Es deutete also alles darauf hin, dass der VfL Gladbeck nach der Pleite vor 14 Tagen gegen die HTV Sundwig/Westig die zweite Niederlage in Folge kassieren würde. Trainer und Team behielten aber einen kühlen Kopf. Max Krönung und Roman Tolstych nahmen die SG-Akteure David Wiencek und Eike Jungemann an die kurze Leine. Mit Erfolg, die Gastgeber leisteten sich dadurch Fehler. Björn Sankalla traf zum 29:30 (58:34 Minute) und Pascal Kunze schließlich zum Ausgleich (59:17).

Pascal Kunze
Zehn Sekunden vor Schluss kamen die Gladbecker sogar nochmals in Überzahl in Ballbesitz. Sankalla, der eine starke Leistung bot und acht Treffer erzielte, kam jedoch nicht mehr richtig zum Abschluss. Chance vertan.
Deffte kann mit dem Punkt leben
Hat der VfL in Hamm einen Punkt gewonnen? Oder hat er einen Punkt verloren? „Das ist schwer zu beurteilen“, sagte VfL-Trainer Sven Deffte. „Einerseits hatten wir das Spiel eigentlich schon verloren, andererseits können wir am Ende sogar noch gewinnen“, so der Übungsleiter weiter. Deffte: „Letztlich können wir mit dem Zähler aber leben.“
Zu viele Chancen vergeben
Und doch wäre mehr möglich gewesen für die Gladbecker, die sich einmal mehr auch selbst im Wege standen. So verschossen Thorben Mollenhauer zwei und Max Krönung einen Siebenmeter, außerdem hatte Hans-Jörg Conrad, der Obmann des VfL, nach den 60 Minuten nicht weniger als sieben Pfosten- oder Lattentreffer für die eigene Mannschaft notiert. „Und zu allem Überfluss vergeben wir auch noch fünf oder sechs freie Würfe von außen“, resümierte Sven Deffte.
Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff